Bei einem Anschlag auf eine Schule in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind 19 Menschen getötet und 27 verletzt worden, das teilte die Polizei am Freitag mit. Die Zahl der Opfer könne noch steigen. Laut einem Sprecher der regierenden Taliban handelte es sich um einen Selbstmordanschlag. Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar.
Der Anschlag wurde im Stadtteil Dashte Barchi verübt, der mehrheitlich von den schiitischen Hazara bewohnt wird und der in der Vergangenheit schon oft Ziel von Angriffen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) war. Im Mai 2021 etwa starben bei einem Anschlag in der Nähe einer Mädchenschule 68 Menschen, unter ihnen viele Kinder.
Nach Angaben der Bildungseinrichtung, des Kaj Education Centers, fand dort zum Zeitpunkt der Tat eine Aufnahmeprüfung für die Universität statt, an der auch Schülerinnen teilnahmen. Nach ihrer Machtübernahme im vergangenen Jahr haben die Taliban für Mädchen den Zugang zu Bildung stark eingeschränkt. Die meisten Mädchen dürfen die Schule nur bis zur siebten Klasse besuchen. Private Bildungseinrichtungen wie das Kaj Education Center sind eine Ausnahme und bieten älteren Mädchen die Möglichkeit, ihre Ausbildung fortzusetzen.