Afghanistan:Internationale Truppen sollen 2014 heimkehren

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Bei einem Treffen in Washington haben US-Präsident Obama und der britische Premier Cameron ihre Truppenabzugspläne für Afghanistan bekräftigt. Demnach soll der Nato-Kampfeinsatz auch nach dem Amoklauf eines US-Soldaten bis 2014 andauern.

Auch nach dem Amoklauf eines US-Soldaten in Afghanistan halten die USA und Großbritannien an ihren Abzugsplänen fest. Das teilten US-Präsident Barack Obama und der britische Regierungschef David Cameron nach ihrem Treffen in Washington mit. "Wir werden die Mission erfüllen und wir werden das in einer verantwortungsvollen Weise tun", sagte Obama im Weißen Haus.

US-Präsident Barack Obama (rechts im Bild) und der britische Premier David Cameron wollen weiter an dem für 2014 terminierten Truppenabzug aus Afghanistan festhalten. (Foto: AFP)

Bei dem Massaker am Wochenende in Südafghanistan waren nach afghanischen Angaben 16 Menschen, darunter 9 Kinder, getötet worden. Danach hatte es Berichte gegeben, dass die USA beim Abzug ihrer Truppen das Tempo erhöhen wollten. Das Weiße Haus dementierte die Meldungen.

Präsident Obama sagte, er sehe derzeit keinen Anlass für eine Änderung oder Ergänzung des Vorhabens, den Nato-Kampfeinsatz bis 2014 zu beenden und die Verantwortung an die afghanischen Sicherheitskräfte zu übergeben. Auch Cameron verdeutlichte, "die Mission nicht aufzugeben".

Die beiden Politiker zeigten sich einig in dem Ziel, Iran am Bau einer Atombombe zu hindern. "Wir glauben, es gibt immer noch Zeit und Raum, um eine diplomatische Lösung zu erreichen", betonte Obama. Aber das Zeitfenster dafür werde immer kleiner.

Zu den wichtigen Themen zählte auch die Lage in Syrien. Obama und Cameron machten klar, anders als vor einem Jahr in Libyen relativ wenig Möglichkeiten zu haben, sich in den Konflikt einzuschalten. "Es ist eine extrem komplizierte Situation", sagte Obama. Es gebe kein klares internationales Mandat für eine Intervention und keinen Plan, der innerhalb geringer Zeit ein gutes Ergebnis bringe. Derzeit stehe vor allem humanitäre Hilfe für die Opfer des Regimes von Syriens Präsident Baschar al-Assad im Mittelpunkt.

Bei einem Besuch in Kabul hatte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) den Plan für den Afghanistan-Abzug bis Ende 2014 ebenfalls bekräftigt. Das deutsche Engagement bleibe "zuverlässig", sagte de Maizière.

© Süddeutsche.de/dpa/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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