Fünf Jahre lang hat Ariam Tesfay gespart, um von ihrem Vater Abschied zu nehmen. Für ein paar Tausend Dollar hat sie sich im März dieses Jahres zwei Tickets gekauft. Sie flog von Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, nach Dubai, er kam aus Asmara in Eritrea. Fünf Tage haben sie zusammen am Golf verbracht. Auf den Fotos in ihrem Handy sieht man die beiden zusammen lachen, zusammen weinen. Mal stehen sie fröhlich vor einem Wolkenkratzer, mal liegt der Vater weinend im Bett. "Ich wusste nie, ob ich mich freuen sollte, ihn wiederzusehen, oder traurig sein sollte, dass es das letzte Mal sein würde", sagt Ariam Tesfay. Fünf Tage. Dann kam der Abschied. Für ein weiteres Treffen würden sie nicht das Geld haben. Es war wie eine Beerdigung.
Äthiopien und Eritrea schließen Frieden:Nach 20 Jahren wieder Freunde
Lesezeit: 9 min
Menschen in Addis Abeba erwarten freudig den Besuch des eritreischen Diktators Isaias Afewerki.
(Foto: AFP)Äthiopier und Eritreer können kaum fassen, dass ihre Länder endlich Frieden geschlossen haben. Plötzlich scheint die Zukunft offen zu stehen. Über zwei Nationen im Freudentaumel.
Von Bernd Dörries
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Hauptbahnhof Stuttgart
Überirdisch schön
Essen und Trinken
"Wer 80 Euro für eine beschichtete Pfanne ausgibt, ist gut bedient"
Gesundheit
"Das Herpesvirus CMV ist die häufigste infektiöse Ursache für Fehlbildungen bei Kindern"
Kinderschlaf
Wie schläft mein Kind endlich durch?
Tantra
"Es geht darum, die Schranke des Tabus zu durchbrechen"