Innere Sicherheit :Silvester-Krawalle: Slowik verteidigt Einsatzplanung

Polizeibeamte stehen hinter explodierendem Feuerwerk. (Foto: Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa) - Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat die Einsatzplanung zur Silvesternacht in der Hauptstadt verteidigt. Die Ausschreitungen und Angriffe auf Einsatzkräfte seien „so weder erwartbar noch prognostizierbar“ gewesen, sagte Slowik am Montag im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

Insgesamt hätten einschließlich Bundespolizei knapp 3000 Einsatzkräfte zur Verfügung gestanden. Die Polizisten seien je nach Lage umgruppiert worden. Slowik wies auch Kritik zurück, dass ein bereit gehaltener Wasserwerfer nicht eingesetzt worden sei. Ein solcher Einsatz sei bei großen Menschenansammlungen sinnvoll, nicht aber bei kleineren Gruppen, die sich in Straßen schnell bewegten.

Die Polizeipräsidentin schlüsselte zudem die Zahlen zu verletzten Beamten auf: Von 47 Verletzten seien 14 ambulant behandelt worden und 5 vom Dienst abgetreten. Besonders schwer seien die Verletzungen bei einem Beamten gewesen, den ein pyrotechnischer Artikel unter dem Helm getroffen habe. Ein weiterer habe einen unmittelbar aufgesetzten Schuss aus einer Schreckschusswaffe erlitten. Mit 31 Polizisten seien Gespräche zur psychischen Betreuung geführt worden.

Slowik wies auch Kritik daran zurück, dass alle 145 in der Silvesternacht festgenommenen Verdächtigen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Es gebe nur sehr eingeschränkte Gründe für Gewahrsam, darunter Wiederholungsgefahr. Nur drei Gründe gebe es im Wesentlichen für die Anordnung einer Untersuchungshaft: Fluchtgefahr, Verdunklungsgefahr und die Schwere der Tat, was nur für „Schwerstverbrechen“ gelte.

© dpa-infocom, dpa:230109-99-153420/2

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