10 Jahre danach:Gedenken an die Opfer von Winnenden

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Schülerinnen und Schüler der Albertville-Realschule in Winnenden gedenken der 15 Todesopfer des Amoklaufs vor zehn Jahren. (Foto: dpa)
  • Zehn Jahre nach dem Amoklauf von Winnenden ist am Montag in der baden-württembergischen Kleinstadt der 15 Opfer gedacht worden.
  • Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth mahnte zu einem achtsamen Miteinander, Schüler der Albertville-Realschule bildeten eine Menschenkette.
  • Anlässlich des Gedenkens an den Amoklauf fordern die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Grünen die Bundesregierung auf, das Waffenrecht weiter zu verschärfen.

Zum zehnten Jahrestag des Amoklaufs von Winnenden haben Hunderte Menschen der Opfer gedacht. Schüler der Albertville-Realschule bildeten am Montag von dort eine Menschenkette zur nahe gelegenen Gedenkstätte, wo Angehörige und Bewohner der bei Stuttgart gelegenen Kleinstadt zum Trauern zusammenfanden.

An der Albertville-Realschule hatte am 11. März 2009 ein ehemaliger Schüler während des Unterrichts acht Schülerinnen, einen Schüler und drei Lehrerinnen erschossen. Auf seiner Flucht nach Wendlingen tötete der 17-Jährige drei weitere Menschen und sich selbst.

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Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth (CDU) sagte in seiner Rede am Montag: "An diesem Tag rücken wir in Winnenden seit zehn Jahren besonders eng zusammen." Zugleich rief er dazu auf, sich bewusst zu machen, dass auch in vielen anderen Orten der Welt Amokläufe, Terrorakte oder Kriegshandlungen geschehen. "Zehn Jahre nach dem Ereignis von 2009 wünsche ich uns und allen Menschen auf unserem Planeten weiterhin die notwendige Achtsamkeit, um auch in Zukunft gut miteinander leben zu können." Nach der Rede des Oberbürgermeisters wurden die Namen der Getöteten verlesen.

Um 9.33 Uhr hatten in Winnenden wie in den vergangenen Jahren alle Kirchenglocken geläutet. Zu dieser Uhrzeit war der erste Notruf bei der Polizei eingegangen.

Die Grünen und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) haben den Jahrestag des Amoklaufs zum Anlass genommen, eine weitere Verschärfung des Waffenrechts zu fordern. Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, forderte die Bundesregierung dazu auf, mehr zu tun, um Waffenmissbrauch zu verhindern, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, sagte dem Bericht zufolge: "Die Opfer mahnen uns, dass Gewalt und Waffen keine Problemlösungen sind." Er plädierte für ein rigides Waffenrecht, damit Waffen nicht in die falschen Hände gerieten.

Die Waffe des 17-jährigen Amokschützen war eine Sportpistole seines Vater, die dieser unverschlossen zuhause aufbewahrt hatte.

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