"Wildlife Photographer of the Year":Auf der Pirsch

Das Natural History Museum in London hat die besten Naturfotografien des Jahres prämiert. Mal sind sie schön, mal erschreckend, immer packend. Eine Auswahl der Gewinner.

Marsel van Oosten (Niederlande), "The Golden Couple"

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(Foto: Marsel van Oosten/Wildlife Photographer of the Year 2018)

Der niederländische Fotograf Marsel van Oosten hat den Großen Preis in der Kategorie "Tierporträts" erhalten. Seine Aufnahme eines Goldstumpfnasenaffen-Pärchens ist in China enstanden, im Qin-Ling-Gebirgszug. Ausschließlich dort kommt die Art in freier Wildbahn vor. Auch wenn die Farbtemperatur des Bildes nicht darauf schließen lässt: Die bedrohten Goldstumpfnasenaffen gelten als sehr kälteresistent. Was sich beim Betrachten des Bildes ebenfalls nicht erschließt: Als die Aufnahme entstand, beobachteten die beiden Primaten eine Auseinandersetzung zweier Alpha-Männchen des insgesamt 50 Tiere umfassenden Verbandes. Das gebannte Innehalten machte sich Fotograf van Oosten zu Nutze. So konnte er mithilfe eines Blitzgerätes das im Licht golden schimmernde Fell der Primaten und die markante, blaue Gesichtsfärbung zugleich hervorheben.

Alejandro Prieto (Mexiko), "Gunning for the Jaguar"

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(Foto: Alejandro Prietro/Wildlife Photographer of the Year 2018)

Der Sieger in der Kategorie "Story". Ein Jaguar tappt in die Fotofalle: Fotograf Alejandro Prieto hat in einem mit Kratzspuren übersähten Baum im mexikanischen Dschungel eine Kamera platziert. Acht Monate habe es gedauert, bis das Jaguarmännchen den Baum abermals aufsuchte und die Aufnahme auslöste. Kratzspuren sind ein Zeichen der bedrohten Raubtierart, mit dem die Tiere ihr Revier markieren.

Michael Patrick O'Neill (USA), "Night Flight"

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(Foto: Michael Patrick O'Neill)

Der Gewinner in der Kategorie "Unter Wasser". Weit draußen vor der Atlantikküste Floridas ist dieses Foto eines fliegenden Fisches entstanden. Fotograf Patrick O'Neal wollte die Geschwindigkeit bannen, mit der sich die Tiere bewegen. Den Fischen nahe genug zu kommen, war nur bei Nacht möglich. Enstanden ist eine beinahe magische Aufnahme.

Aznar González de Rueda (Spanien) "Mother Defender"

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(Foto: Javier Aznar Gonzáles de Rueda / Wildlife Photographer of the Year 2018)

Eine weibliche Buckelzirpe bewacht ihren Nachwuchs. Die Insektenfamilie weist weltweit mehrere Tausend Arten auf. In Süd- und Mittelamerika verbreitet ist die auf dem Foto zu sehende Gattung Alchisme. Diese Aufnahme entstand in Ecuador. Mit ihr gewann Gonzáles de Rueda in der Kategorie "Portfolio".

Jan van der Greef (Niederlande), "Black and White perfectly balanced"

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(Foto: J. van der Greef/Wildlife Photographer of the Year 2018)

Wo hört die Pflanze auf, wo fängt das Tier an? Dem niederländischen Fotografen Jan van der Greef gelang diese Aufnahme einer in Peru endemischen Bergnymphe, die sich den Nektar einer Wildblume einverleibt. Die Aufnahme siegte in der Kategorie "Schwarz-und-Weiß".

David Herasimtschuk (USA), "Hellbent"

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(Foto: David Herasimtschuk / Wildlife Photographer of the Year 2018)

Das Gewinnerfoto in der Kategorie "Verhalten". Es zeigt einen großen Schlammteufel, Cryptobranchus alleganiensis, im Englischen "Hellbender" genannt. Er gehört zur amerikanischen Gattung der Riesensalamander. Die Aufnahme zeigt den Kampf mit einer Wasserschlange, die der Schlammteufel zu verschlingen versucht. Das Bild entstand im Tellico River im US-Bundestaat Tennessee.

Cristobal Serrano (Spanien) "Bed of Seals"

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(Foto: Cristobal Serrano/Wildlife Photographer of the Year 2018)

Gewinner in der Kategorie "Tiere in ihrer Umwelt". Die Aufnahme zeigt eine Eisscholle in der Antarktiks, auf der es allmählich eng wird. Das Foto entstand zum Ende des Sommers, wenn die Eis- und Schneeschmelze am weitesten vorangeschritten ist. Von der Scholle, auf der sich rund drei Dutzend Robben eine Pause gönnen, bricht gerade ein Stück ab.

Skye Meaker (Südafrika), "Lounging Leopard"

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(Foto: Skye Meaker/Wildlife Photographer of the Year 2018)

Eine weitere preisgekrönte Aufnahme, die mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, stammt vom südafrikanischen Fotografen Skye Meaker. Das in einem Wildtierreservat in Botswana entstande Foto zeigt das 15 bis 17 Jahre alte Leoparden-Weibchen "Mathoja" bei einem Nickerchen, das es immer wieder kurz unterbricht, um aufzublicken und wieder einzuschlafen.

Thomas P. Peschak (Deutschland/Südafrika) "Blood thirsty"

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(Foto: Thomas P. Peschak / Wildlife Photographer of the Year 2018)

Thomas Peschak hat mit seinem Bild "Blutdurstig" in der Kategorie "Verhalten" gesiegt. Sie zeigt einen Finken, der das Blut eines Nazcatölpels trinkt - eine Überlebensstrategie. Ort der Aufnahme ist die Wolfsinsel im Norden des Galapagosarchipels. Wenn ausbleibender Niederschlag für die Finken flüssigkeitsspendende Nahrung knapp werden lässt, trinken sie das Blut aus den Wunden anderer dort nistender Vögel.

Michel d'Oultremont (Belgien), "Dream Duel"

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(Foto: Michel d'Oultremont / Wildlife Photographer of the Year 2018)

Vor der Kulisse eines herannahenden Sturms in den Ardennen entstand diese Aufnahme, Gewinner in der Kategorie "Rising Star Portfolio". Sie zeigt zwei brünftige Rothirsche im Kampf um eine Hirschkuh.

Joan de la Malla (Spanien), "The Sad Clown"

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(Foto: Joan de la Malla/Wildlife Photographer of the Year 2018)

Dieses Siegeribild aus der Kategorie "Wildlife Fotojournalismus" zeigt einen Javaneraffe, der von seinem Besitzer in ein groteskes Clownskostüm gesteckt wurde. Um dem Tier Kunststückchen antrainieren zu können, zwingt der Halter es, aufrecht zu stehen. Makaken-Vorführungen sind aus Tierschutzgründen in vielen Städten Indonesiens verboten. Die Aufnahme entstand im Osten Javas in Surabaya.

Arshdeep Singh (Indien) "Pipe Owls"

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(Foto: Arshdeep Singh/Wildlife Photographer of the Year 2018)

"Rohreulen" hat der indische Jungfotograf Arshdeep Singh sein Porträt zweier Eulenjungen getauft, die am Ende eines Abwasserrohres ihre Köpfe zusammenstecken. Die Aufnahme siegte in der Nachwuchskategorie der unter Zehnjährigen.

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(Foto: Knesebeck Verlag)

Alle Gewinner-Fotografien des Wettbewerbs sind im Buch "Wildlife Fotografien des Jahres" zu sehen, erschienen im Knesebeck Verlag, 160 Seiten, 150 farbige Abbildungen, 35 Euro. ISBN 978-3-95728-202-6.

© SZ.de/NaturalHistoryMuseum/pvn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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