Wetter:Winterwochenende: Deutschland gefrostet

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Der Wintereinbruch macht es möglich: Rodler auf dem Lohrberg in Frankfur am Main. (Foto: Frank Rumpenhorst)

Berlin (dpa) - Mit viel Schnee und frostigen Temperaturen hat sich der Winter am Wochenende in weiten Teilen Deutschlands festgesetzt. Vor allem in den Mittelgebirgen und in den Alpen schneite es kräftig: Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, türmte er sich bereits auf etwa 2,50 Meter.

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Berlin (dpa) - Mit viel Schnee und frostigen Temperaturen hat sich der Winter am Wochenende in weiten Teilen Deutschlands festgesetzt. Vor allem in den Mittelgebirgen und in den Alpen schneite es kräftig: Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, türmte er sich bereits auf etwa 2,50 Meter.

Am höchsten Berg von Hessen, der Wasserkuppe, glückte am Samstag ein Rodel-Rekordversuch mit 416 Menschen Schlitten an Schlitten. Viele Wintersportler genossen das Wochenende, es gab aber auch Unfälle auf den Straßen. Wegen Eis und Schnees drosselte die Bahn den Zugverkehr auf wichtigen Verbindungen, was zu Verspätungen führte. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bleiben bis Freitag die Temperaturen fast überall unter dem Gefrierpunkt.

Mit viel Nebel, vereinzelt Sonnenschein und Dauerfrost vertreibt Hoch „Benno“ zu Wochenbeginn das schneeträchtige Tief „Gudrun“.

In Bayern erlebten die Menschen in der Nacht zum Sonntag die erste richtige Frostnacht dieses Winters mit überall Minus-Graden. Klirrend kalt war es am Sonntagmittag auf der Zugspitze, wo minus 21 Grad gemessen wurden. Nach den jüngsten Schneefällen herrscht nun überall in den Hochlagen der Bayerischen Alpen große Lawinengefahr. Bereits ein einzelner Skifahrer oder Snowboarder könne ein Schneebrett auslösen, teilte der Lawinenwarndienst mit. Auf den Pisten des Feldbergs im Schwarzwald bildeten sich Warteschlangen vor den Liften, auch im Harz tobten sich Ausflügler aus. Sachsen meldete am Sonntag im ganzen Land eine geschlossene Schneedecke.

Glatte und verschneite Straßen führten vor allem in Süddeutschland zu zahlreichen Unfällen, aber auch in Nordhessen oder Ostwestfalen-Lippe im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Auf der A8 bei Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg) übersah ein 22-Jähriger wegen starken Schneefalls ein Räumfahrzeug. Er fuhr mit seinem Auto auf und wurde leicht verletzt. Auf der A71 nahe Arnstadt in Thüringen wurden bei einer glättebedingten Karambolage am Samstagabend drei Menschen leicht verletzt. In Schwäbisch Gmünd rutschte bereits Freitagabend ein Linienbus eine Böschung herunter. Verletzt wurde niemand.

Bereits am Freitagnachmittag gab es schwere Verkehrsunfälle - in Bayern kamen dabei drei Menschen ums Leben, darunter eine 16-Jährige in der Nähe von Mertingen, als das Auto, in dem sie saß, von der glatten Straße abkam und gegen einen Baum krachte.

Am Berliner Kurfürstendamm entdeckten Passanten am Samstagmorgen einen toten Mann, der vermutlich als Obdachloser nachts erfroren war.

Eis und Schnee behinderten am Sonntag den Zugverkehr auf einigen Verbindungen. Auf den Strecken Hannover-Berlin und Würzburg-Fulda fuhren Schnellzüge angesichts der Witterung mit maximal 200 Kilometern pro Stunde. Möglich sind bis zu 300 Kilometer pro Stunde. Reisende mussten laut einer Sprecherin Verspätungen von 30 bis 40 Minuten Kauf nehmen. Auf der Strecke der Schwarzwaldbahn kippte zudem ein Baum unter der Schneelast um, so dass zwischen Triberg und Hornberg keine Züge fahren konnten.

Erneut Probleme gab es in Ostfriesland: Am Samstagmorgen legte in Leer ein Intercity auf dem Weg von Emden nach Köln eine Zwangspause ein. Grund waren eingefrorene Weichen. Erst 82 Minuten später ging es weiter - 70 Fahrgäste waren betroffen. Anfang Januar musste ein wegen Blitzeis blockierter Intercity aus Norddeich nachts eine Pause einlegen und erreichte sein Ziel Köln erst mit 23 Stunden Verspätung.

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