Wetter - Sankt Goarshausen:Zweifel an Alternativtrasse für Güterzüge am Mittelrhein

Oberwesel (dpa/lrs) - Manche Experten und auch eine Bürgerinitiative im lärmgeplagten Mittelrheintal glauben nicht mehr an eine Inbetriebnahme der diskutierten Alternativtrasse für Güterzüge vor dem Jahr 2055. "Das wäre also nicht mehr für die heutige Generation, sondern für unsere Enkel", sagte der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Oberwesel 22 - Zukunft trotz Bahn", Harald Steppat.

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Oberwesel (dpa/lrs) - Manche Experten und auch eine Bürgerinitiative im lärmgeplagten Mittelrheintal glauben nicht mehr an eine Inbetriebnahme der diskutierten Alternativtrasse für Güterzüge vor dem Jahr 2055. "Das wäre also nicht mehr für die heutige Generation, sondern für unsere Enkel", sagte der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Oberwesel 22 - Zukunft trotz Bahn", Harald Steppat.

Das Bundesverkehrsministerium hatte kürzlich mitgeteilt, ein milliardenschweres Tunnelsystem zwischen dem nordrhein-westfälischen Troisdorf und dem hessischen Bischofsheim sei im Bundesverkehrswegeplan vorerst nicht in die Kategorie des vordringlichen Bedarfs vorgerückt. Nur der "zeitnahe Beginn" einer Machbarkeitsstudie solle erwogen werden wegen der hohen Belastung der sehr alten Bahnstrecken an beiden Rheinufern und der außergewöhnlich langen Planungs- und Bauzeit einer Alternativtrasse. Die bestehende rechtsrheinische Verbindung ist laut Deutscher Bahn Teil von Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam.

Der emeritierte Mainzer Architekturprofessor und Städtebauexperte Emil Hädler äußerte Zweifel an einer Inbetriebnahme einer Alternativtrasse auch 2055. "Eine Machbarkeitsstudie an sich ist nichts Verkehrtes, aber in der Gesamtgemengelage dient sie vor allem der Beruhigung der Gemüter", urteile Hädler. Er halte den "großen Bypass über Westerwald/Taunus" für einen Traum und kein Projekt.

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