Wetter - Norden:Menschen drängen bei Hitze ans Meer

Aurich
Spaziergänger am Strand von Wangerooge. Foto: Sina Schuldt/dpa (Foto: dpa)

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Norden/Lauenau (dpa/lni) - Viele Menschen sind bei den hohen Temperaturen und Sonnenschein am Samstag an die Nordsee geströmt. Tausende kamen ins Strandbad Norddeich, wie der Geschäftsführer des Tourismusbetriebs der Stadt Norden (Kreis Aurich), Armin Korok, erzählte: "Wasser und Wind machen die 32 Grad erträglich. Das wird das stärkste Wochenende bisher in diesem Jahr."

Alle 700 Strandkörbe seien dort belegt - die wenigen noch verfügbaren seien am Morgen schon nach wenigen Minuten vergriffen gewesen. "Wir haben sehr zu tun, die Corona-Regeln durchzusetzen. Wir haben unsere Sicherheitsleute an diesem Wochenende auf vier aufgestockt", sagte Korok.

Auf die Ostfriesischen Inseln setzten schon in den vergangenen Tagen neben Urlaubern auch Tausende Tagesausflügler über - unter ihnen Touristen von Ferienorten auf dem Festland wie Greetsiel oder Norddeich. Die Reederei Norden-Frisia transportierte mitunter rund 5000 Menschen an einem Tag nach Norderney und rechnete auch für das Wochenende mit vielen Fahrgästen.

Auf den Inseln ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch etwas mehr Abkühlung möglich: 28 Grad wurden am Samstagnachmittag auf Borkum gemessen, während die Temperaturen in Bremen da schon bei 34 Grad lagen und im Weserbergland sogar auf mehr als 35 Grad geklettert waren. "Dort sind noch bis zu 37 Grad möglich", sagte Meteorologin Franka Nawrath vom DWD.

In der Gemeinde Lauenau (Landkreis Schaumburg) ging das Wasser nach warmen Tagen und während der Corona-Pandemie aus. Die Abnahmemenge im privaten Bereich sei drastisch gestiegen - selbst im Vergleich zu anderen Spitzenzeiten, erklärte Georg Hudalla (parteilos), Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg, zu der Lauenau gehört. "Sonst sind die Menschen in der Sommerzeit verreist und jetzt sind sie zu Hause." Der Wasserspeicher könne sich nicht schnell genug wieder auffüllen. So sei er am Samstagmittag auf Null gelaufen. Am Abend entspannte sich die Lage, nachdem die Bürger den Verbrauch auf ein Drittel reduziert hatten. "So können wir jetzt über die nächsten zwölf Stunden kommen", sagte der Bürgermeister.

Am Feuerwehrhaus wurden am Samstag Behälter mit Brauchwasser etwa für die Toilettenspülung aufgestellt, das sich die Bürger abholen können. Dazu verteilten Tanklöschfahrzeuge ihr Brandwasser in den Ortsteilen. Trinkwasser müssen sich die Menschen im Supermarkt kaufen. Knapp 4000 Menschen sind betroffen.

Nur ganz leichte Abkühlung verspricht der Sonntag in Niedersachsen: Der DWD-Meteorologin zufolge sinken die Temperaturen im Schnitt um ein bis zwei Grad. So werden dann im Landesinneren verbreitet 34 Grad erwartet, allerdings mit etwas weniger Sonne wegen Quellwolken. Die Gefahr lokaler Hitzegewitter steigt.

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