Berlin:Kaum Sturmschäden in Berlin und Brandenburg

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Berlin (dpa/bb) - Das Sturmtief "Herwart" hat Berlin und Brandenburg von schweren Folgen weitestgehend verschont. Die Unwetterschäden blieben deutlich geringer als beim Herbststurm "Xavier". Die Berliner Feuerwehr zählte am Sonntag von 4 bis 16 Uhr rund 500 sturmbedingte Einsätze. "Im Vergleich zum Sturm "Xavier" lag unser Einsatzvolumen diesmal nur bei einem Fünftel. In Berlin gab es zwei verletzte Sturmopfer und keine Schwerverletzten", sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Ausnahmezustand sei am Sonntagnachmittag beendet worden.

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Berlin (dpa/bb) - Das Sturmtief „Herwart“ hat Berlin und Brandenburg von schweren Folgen weitestgehend verschont. Die Unwetterschäden blieben deutlich geringer als beim Herbststurm „Xavier“. Die Berliner Feuerwehr zählte am Sonntag von 4 bis 16 Uhr rund 500 sturmbedingte Einsätze. „Im Vergleich zum Sturm „Xavier“ lag unser Einsatzvolumen diesmal nur bei einem Fünftel. In Berlin gab es zwei verletzte Sturmopfer und keine Schwerverletzten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Ausnahmezustand sei am Sonntagnachmittag beendet worden.

In Brandenburg waren nach Angaben des Lagezentrums hauptsächlich der Norden und Süden betroffen. „Wir waren zu über 90 Prozent wegen Bäumen und Ästen im Einsatz“, sagte ein Sprecher.

Sowohl in Brandenburg als auch in Mecklenburg-Vorpommern kam es in der Nacht nach Angaben des Stromversorgers e.dis zu lokalen Stromausfällen. In der Regel gingen diese auf herumfliegende Äste und umstürzende Bäume zurück. Insgesamt seien rund 30 000 Menschen betroffen gewesen. Stromausfälle gab es in Brandenburg unter anderem in den Landkreisen Uckermark Märkisch-Oderland, Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark und Havelland. Die Schäden sollten bis Sonntagabend behoben werden.

Der Fernverkehr der Bahn wurde währenddessen stark beeinträchtigt. „In Berlin und Brandenburg halten sich die Schäden an den Strecken stark in Grenzen, alle anderen umliegenden Bundesländer sind jedoch schwerer betroffen. Deshalb wurden viele Fernverkehrszüge an größeren Bahnhöfen aus Sicherheitsgründen gestoppt. Die Strecken wurden gesperrt“, sagte ein Bahnsprecher.

Betroffen sei auch die Strecke Berlin-Hamburg. „Dort haben wieder umgestürzte Bäume die Oberleitung beschädigt, im gleichen Streckenabschnitt wie schon beim Sturm „Xavier“ - bei Pritzier in Mecklenburg-Vorpommern, erklärte der Sprecher.

Ziel der Deutschen Bahn sei es, bis zum Betriebsbeginn am Montagmorgen die betroffenen Strecken wieder in Betrieb zu nehmen. „Wenn alles klappt, werden gegen 5 Uhr die Züge wieder fahren.“ Die Deutsche Bahn biete betroffenen Fahrgästen an, die Fernverkehrstickets vom Sonntag innerhalb von vier Wochen kostenlos umzutauschen.

Der regionale Zugverkehr sei dagegen weniger beeinträchtigt, teilte die Bahn mit. In Kaulsdorf und in Schöneberg fuhren S-Bahnen gegen umgestürzte Bäume, verletzt wurde aber niemand. Zwischen Strausberg und Strausberg-Nord entgleiste eine weitere S-Bahn mit acht Fahrgästen, als sie gegen einen Baum fuhr. Es sei niemand zu Schaden gekommen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) stellte den Zugverkehr auf den Linien RB46 von Cottbus nach Forst, RB33 von Jüterbog nach Berlin-Wannsee und RE2 zwischen Berlin-Friedrichstraße und Charlottenburg wegen „Herwart“ ein.

Auf den Berliner Straßen gab es hauptsächlich Probleme wegen abgebrochener Äste und durch den Sturm verwehter Gegenstände. In Charlottenburg-Wilmersdorf ging an der Uhlandstraße das Dach eines Mehrfamilienhauses zu Bruch, heruntergefallene Dachpappe beschädigte zwei geparkte Autos. Die Bewohner konnten das Haus zunächst nicht verlassen, weil Teile des Dachs vor dem Hauseingang lagen.

Am Schöneberger Ufer in Berlin stürzte ein Baugerüst um. Ein Fußgänger wurde auf dem Gehweg getroffen und schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Auch in Friedrichshain stürzte ein Gerüst an einem Gebäude um, das derzeit saniert wird. Zoo und Tierpark in Berlin blieben wegen der Sturmwarnung am Sonntag geschlossen. Herabfallende Äste des alten Baumbestandes könnten eine Gefahr für Besucher sein, hieß es in einer Mitteilung vom Samstag. Die Tiere würden vorsorglich in Häusern und Stallungen untergebracht.

Auch der Südwestkirchhof Stahnsdorf am Südwestrand Berlins blieb geschlossen. Die Friedhofsverwaltung erklärte, dass wegen des Sturmtiefs „Xavier“ vor drei Wochen bereits viele Bäume vorgeschädigt seien. „Herabstürzendes Bruchholz bringt Leib und Leben in Gefahr, daher ist ein Besuch des Friedhofs in den nächsten Stunden untersagt“, sagte Friedhofsleiter Olaf Ihlefeldt.

In Falkensee wurde am Vormittag das Dach eines Supermarkts vom Sturm abgerissen. Es landete auf dem Parkplatz vor der Filiale. Verletzt wurde niemand. In Frankfurt (Oder) war am Sonntagmorgen in der Markendorfer Straße ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt. Eine Autofahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen, es kam zum Zusammenstoß. Die Frau zog sich durch das Aufblasen des Airbags leichte Prellungen an der Nase zu. Im Landkreis Dahme-Spreewald fuhr ein 73-jähriger Autofahrer ebenfalls gegen einen entwurzelten Baum. Der Mann blieb unverletzt.

Für Sonntagnachmittag hatte der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung vor starken Sturmböen zurückgenommen. In der Nacht zum Montag müsse aber mit Bodenfrost gerechnet werden, und am Montag könne es tagsüber noch einzelne Winböen geben.

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