Bad Neuenahr-Ahrweiler:CDU-Geschäftsführer legt Landrat Ruhestand nahe

Jürgen Pföhler im Gespräch. (Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild)

Der CDU-Geschäftsführer im von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Kreis Ahrweiler, Michael Schneider, hat dem umstrittenen CDU-Landrat Jürgen Pföhlermainz

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Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Der CDU-Geschäftsführer im von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Kreis Ahrweiler, Michael Schneider, hat dem umstrittenen CDU-Landrat Jürgen Pföhlermainz

den einstweiligen Ruhestand nahegelegt. Der Jurist solle den fraktionsübergreifenden Appell des Kreistages vom vergangenen Mittwoch folgen und den Weg für einen Neuanfang freimachen. „Mit dem Kreistagsbeschluss hat er keinen politischen Rückhalt mehr“, sagte Schneider dem „Spiegel“. Der Landrat habe auch nicht mehr das Vertrauen der Menschen. Gehe er nicht freiwillig, drohe ein langwieriges Abwahlverfahren. „Wir bitten ihn, uns allen das zu ersparen“, ergänzte Schneider.

Der inzwischen krankgeschriebene Landrat will nach früheren Angaben seiner Verwaltung indessen im Amt bleiben. Am Freitag sagte ihr Sprecher der Deutschen Presse-Agentur, die Kreisverwaltung äußere sich nicht weiter dazu. Pföhler hatte zuvor appelliert, die Ereignisse während der Flut besonnen zu beurteilen.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen ihn und ein weiteres Mitglied des Krisenstabes. Dabei geht es um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Katastrophenabend des 14. Juli. Viele Anwohner werfen Pföhler mit Blick auf späte Warnungen vor, damals zu zögerlich gehandelt zu haben. Nach seinen Worten war auch sein eigenes Haus vom Hochwasser betroffen. Nach Starkregen waren bei einer Sturzflut im Ahrtal 133 Menschen ums Leben gekommen und sehr viele Häuser zerstört oder beschädigt worden.

© dpa-infocom, dpa:210820-99-908744/2

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