Waldbrände in Kalifornien:Gouverneur ruft Notstand aus

Vor der Millionenmetropole Los Angeles und in den Weinanbaugebieten im Norden greifen Flammen um sich. Fast 200 000 Menschen mussten bereits ihre Häuser zurücklassen.

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Die seit Tagen in Kalifornien wütenden Waldbrände haben am Wochenende Dutzende Häuser zerstört und Zehntausende weitere Menschen in die Flucht getrieben. Gouverneur Gavin Newsom hat wegen der Brände und extremen Wetterbedingungen den Notstand ausgerufen. Die Behörden stellten "jede verfügbare Ressource" bereit, um auf die Buschfeuer zu reagieren, teilte Newsom am Sonntag mit. Fast 200 000 Menschen mussten ihre Häuser zurücklassen, für Millionen wurde der Strom abgestellt.

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Ein Feuerwehrmann im Einsatz. Für etwa 90 000 Bewohner hatte bereits am Samstagabend eine Zwangsevakuierungsanordnung gegolten. Sie umfasste einen riesigen Teil eines Weinanbaugebiets von der Gemeinde Healdsburg bis zur Bodega Bay an der Küste, wie der Sheriff von Sonoma County. Dort brachten Winde Böen mit bis zu 164 Kilometern pro Stunde.

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Der Waldbrand wird "Kincade Fire" genannt. Er war am Mittwochabend ausgebrochen und war am Sonntag nur noch zu fünf Prozent unter Kontrolle, nachdem es zuvor zehn Prozent gewesen waren, wie die kalifornische Behörde für Forstwirtschaft und Brandschutz mitteilte. Der Brand zerstörte mindestens 94 Gebäude.

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Die extremen Wetterbedingungen kosteten eine Frau das Leben. Sie wurde bei starkem Wind am Sonntagmorgen im Park Pogonip in Santa Cruz von einem herabgefallenen Baum erschlagen, wie die Behörden mitteilten. Ein Mann trug dabei Verletzungen an seiner Hüfte und seinem Brustkorb davon. Beamte fanden die Opfer in einem abgelegenen Teil des Parks vor, wie ein Polizeisprecher ergänzte.

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Fotografen, die die Buschfeuer dokumentieren, gehen auf einer Straße bei Geyserville neben einem Fahrzeug. Dieser Wald- und Buschbrand im Norden des US-Bundesstaats Kalifornien hatte sich wegen starker Winde innerhalb weniger Stunden auf eine Fläche von etwa 4000 Hektar - etwa 40 Quadratkilometer - ausgebreitet. Böen mit Windgeschwindigkeiten von 65 Kilometern pro Stunde heizten die Flammen an.

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Im Bezirk Sonoma - bekannt vor allem als Weinbaugebiet - wurde für Hunderte Häuser eine verpflichtende Evakuierung angeordnet, berichteten örtliche Medien. Auf dem Bild ist zu sehen, wie eine Ranch-Managerin in den Mayacamas Mountains versucht, ein Feuer zu löschen.

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In der Kleinstadt Martinez wurden sechs Menschen verletzt, als ein neun Meter hoher Baum umstürzte. In Vallejo wurde mit der Abschaltung des Stroms auch die Pumpe für den Frischwasserbrunnen abgestellt. Die Stadt verbot das Bewässern von Gärten und rief die Bewohner auf, Bäder und das Spülen von Toiletten zu vermeiden, wie The Vallejo Times Herald berichtete.

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Der Stromversorger PG&E teilte mit, von Stromausfällen seien rund 940 000 Häuser und Geschäfte in 36 Bezirken für 48 Stunden oder länger betroffen. Für Dienstag wurde mit noch stärkerem Wind gerechet. PG&E informierte 500 000 Kunden - mehr als eine Million Menschen - dass der Strom bei ihnen voraussichtlich ein drittes Mal innerhalb einer Woche abgestellt wird.

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Vor zwei Wochen war der Strom für mehr als 700 000 Kunden abgeschaltet worden. In zahlreichen Regionen, auch im Ballungsraum um San Francisco, saßen Menschen im Dunkeln. Geschäfte und Schulen blieben geschlossen, Ampelanlagen fielen aus. Kunden und Politiker hatten die drastische Maßnahme des Energieversorgers kritisiert. Ihr Vorwurf: PG&E habe es über Jahre hinweg versäumt, in das Netz zu investieren und seine Anlagen zu modernisieren. Kritik wegen schlecht gewarteter Stromleitungen ist nach zahlreichen Großbränden in den vergangenen Jahren immer wieder laut geworden.

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Ein Feuertornado wirbelt über den Boden. Der verheerende Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein. Starker Wind und eine trockene Vegetation trugen dazu bei, dass sich das Feuer extrem schnell ausbreitete. Die Prognose für Kalifornien sieht auch nicht gut aus: Laut Wettervorhersage sollte der trockene Wind stärker werden. Die stärksten Böen könnten Windgeschwindigkeiten von bis zu 112 Kilometer pro Stunde bringen, sagten Meteorologen.

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