US-Golfküste:Hurrikan "Sally" richtet Verwüstung an

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Hurrikan "Sally" machte aus Straßen Flüsse, wie hier in Alabama. (Foto: Kathleen Flynn/REUTERS)

Häuser in Alabama und Florida werden zerstört, Straßen stehen unter Wasser, Hunderttausende Haushalte haben keinen Strom. Ein Mensch starb, ein weiterer wird noch vermisst.

Hurrikan Sally ist in den USA nahe der Grenze zwischen den Bundesstaaten Alabama und Florida auf Land getroffen und hat mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 Kilometern pro Stunde und starkem Regen Verwüstung angerichtet. Häuser wurden zerstört oder beschädigt, Straßen standen unter Wasser, mehr als 540 000 Haushalte hatten keinen Strom. In Alabama sei ein Mensch ums Leben gekommen. Eine weitere Person werde vermisst, teilte der Bürgermeister des Küstenorts Orange Beach mit.

Die Überschwemmungen an der Küste hätten "historische und katastrophale Ausmaße", erklärte das Nationale Hurrikan-Zentrum. Hunderte Menschen wurden in den betroffenen Gebieten von Helfern in Sicherheit gebracht. In der Stadt Pensacola in Florida sei binnen vier Stunden so viel Regen gefallen wie sonst in vier Monaten, sagte Feuerwehrchefin Ginny Cranor dem Nachrichtensender CNN.

Helfer der Feuerwehr in Mobile (Alabama) retten zwei Frauen und ein Baby, die in einem Haus eingeschlossen wurden, auf das ein Baum gefallen war. (Foto: Leslie Spurlock/imago images/ZUMA Wire)

Ein Nachbau von Christoph Kolumbus' Schiff Niña, das in Pensacola angedockt war, wird vermisst, wie die Polizei mitteilte. Ein Baukran stürzte auf die neue Three-Mile-Brücke, die über die Bucht von Pensacola führte, und brachte einen Teil zum Einsturz. Mehrere Straßen in der Stadt wirkten am Mittwochmorgen eher wie Flüsse. Am Donnerstag sollten 200 Nationalgardisten in Pensacola ankommen, wie Behörden mitteilten.

Auch ein großer Teil eines Fischerpiers im Gulf State Park in Alabama wurde an dem Tag abgerissen, an dem er nach einer 2,4 Millionen Dollar teuren Renovierung offiziell eröffnet werden sollte. Für die Bezirk Escambia und Santa Rosa in Florida sowie einige Städte an Alabamas Küste wurden Ausgangssperren verhängt. Experten rechneten damit, dass Schäden in Höhe von zwei bis drei Milliarden Dollar anfallen, womöglich sogar höher, sollten die heftigen Regenfälle sich ausbreiten.

Ein zerstörtes Haus in Perdido Key, Florida. (Foto: JONATHAN BACHMAN/REUTERS)

Sally bewegte sich mit fünf Kilometern pro Stunde nur mit der ungefähren Gehgeschwindigkeit eines Menschen. Im Laufe des Mittwochs verlor der Hurrikan an Kraft und wurde am Nachmittag zu einem Tropensturm und am späten Abend zu einem Tiefdruckgebiet erklärt. Der Nationale Wetterdienst sagte für Donnerstag weiterhin 100 bis 290 Liter Regen pro Quadratmeter für den Südosten Alabamas und das Zentrum Georgias vorher. Die Wasserstände in acht Flüssen im Süden Alabamas und in Florida sollten der Vorhersage des Wetterdienstes zufolge ihre höchsten Pegel erneut erreichen oder bisherige Rekorde brechen.

© SZ/AP/Reuters/dpa/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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