Hamburg (dpa/lno) - Ein Hamburger Online-Händler ist wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Als Geschäftsführer einer Firma hat der 44-Jährige nach Überzeugung des Landgerichts einen Steuerschaden von mehr als sieben Millionen Euro verursacht, teilte die Finanzbehörde am Dienstag mit.
Die Firma verfügte demnach über Lagerhäuser in der Hansestadt und verkaufte über mehrere Accounts bei den Portalen Amazon und Ebay Haushalts- und Elektronikartikel. Von den allein 15 Accounts bei Ebay sei aber nur ein einziger in den Steueranmeldungen angegeben worden.
Mit den restlichen 14 seien Umsätze von mehr als 45 Millionen Euro erwirtschaftet worden. Zielfahnder hatten den Mann nach umfangreichen verdeckten Ermittlungen im April in Hamburg festgenommen und 350 000 Euro auf Konten gepfändet. Ein Hintermann sei noch flüchtig.
Im Prozess hatte der Verurteilte sich den Angaben zufolge geständig gezeigt. Neben dem Steuerbetrug räumte er demnach auch ein, für seine Angestellten überwiegend keine Sozialabgaben gezahlt zu haben. Neben der Haftstrafe ordnete das Gericht die Einziehung von vier Millionen Euro Vermögen an. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) begrüßte das Urteil. Die Vermögenseinziehung sei eine gute Nachricht für das Rechtsempfinden der Steuerzahler.