Nach einem blutigen Beziehungsdrama auf einem Cuxhavener Campingplatz ist ein 30-Jährigiger zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Stade sprach den Mann wegen Mordes und Totschlags schuldig.
Der Angeklagte hatte beim Prozessauftakt zugegeben, im August 2009 seine 27 Jahre alte Ex-Freundin und deren gleichaltrige Bekannte auf einem Campingplatz bei Cuxhaven in Niedersachsen erstochen zu haben. Weil er die Trennung nicht verkraften konnte, war er den Frauen in den Urlaub gefolgt und hatte sie nacheinander mit einem mitgebrachten Küchenmesser erstochen.
Das Gericht entsprach mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Sie wertete das Verbrechen an den beiden jungen Frauen als Mord und Totschlag. Strafverschärfend sei die "erhebliche Brutalität" der Tat, hatte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer gesagt.
Die Verteidigung hatte eine Verurteilung nur wegen Totschlags gefordert, weil ihr Mandant eingeschränkt schuldfähig sei. Ein Psychiater am Stader Landgericht hatte dem Mann im Prozess jedoch volle Schuldfähigkeit bescheinigt. Der Antrag auf ein weiteres Gutachten wurde vom Gericht abgelehnt. In einem Vergleich hatten sich beide Seiten bereits geeinigt, dass der Angeklagte den Familien der Opfer insgesamt rund 100.000 Euro Schmerzensgeld zahlen soll.