US-Justiz:34 verlorene Jahre

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Sidney Holmes kam Mitte März 34 Jahre nach seiner Inhaftierung wieder aus dem Gefängnis frei - als unschuldiger Mann. (Foto: Carline Jean/Imago)

Für einen bewaffneten Raubüberfall bekommt Sidney Holmes 400 Jahre Haft. Der beteuert seine Unschuld - mehr als drei Jahrzehnte später ist klar: Er hat recht. In den USA ist das kein Einzelfall. Und eine Gruppe ist besonders häufig betroffen.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Man kann sich kaum vorstellen, was Sidney Holmes gefühlt haben muss, als er am vergangenen Montag seine Mutter zum ersten Mal seit 34 Jahren als freier Mann in seine Arme schließen durfte. "Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben, dass dieser Tag kommen würde", sagte Holmes vor dem Gefängnis im Bezirk Broward im Bundesstaat Florida. "Ich kann nicht beschreiben, was ich gerade fühle - außer großer Dankbarkeit." Holmes, mittlerweile 57 Jahre alt, war im April 1989 zu 400 Jahren Haft ohne Chance auf Bewährung verurteilt worden - für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte. Nach allem, was mittlerweile über den Fall bekannt ist, hätte er nicht einmal verdächtigt werden dürfen.

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