Neustadt am Rübenberge:Urteil nach tödlichem Unfall an Bahnübergang erwartet

Neustadt (dpa/lni) - Nach einem tödlichen Zusammenstoß an einer nicht geschlossenen Bahnschranke in Neustadt bei Hannover wird am Amtsgericht heute das Urteil gegen den Sicherungsposten erwartet. Der 37-Jährige soll einen noch nicht durchgefahrenen Zug fälschlicherweise als bereits durchgefahren vermerkt und eine Behelfsschranke vorzeitig geöffnet haben. Ein daraufhin auf die Gleise fahrender Lkw wurde von dem mit Tempo 160 heranrasenden Zug erfasst, der 59-jährige Fahrer starb.

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Neustadt (dpa/lni) - Nach einem tödlichen Zusammenstoß an einer nicht geschlossenen Bahnschranke in Neustadt bei Hannover wird am Amtsgericht heute das Urteil gegen den Sicherungsposten erwartet. Der 37-Jährige soll einen noch nicht durchgefahrenen Zug fälschlicherweise als bereits durchgefahren vermerkt und eine Behelfsschranke vorzeitig geöffnet haben. Ein daraufhin auf die Gleise fahrender Lkw wurde von dem mit Tempo 160 heranrasenden Zug erfasst, der 59-jährige Fahrer starb.

Zu Prozessbeginn hatte der Angeklagte, der sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten muss, das Öffnen der Schranke eingeräumt. Ein Eisenbahner in einem Stellwerk hatte ihm auf Nachfrage zuvor aber missverständliche und falsche Informationen gegeben, wie im Prozess deutlich wurde. Die Behelfsschranke war damals eingerichtet worden, weil die automatische Bahnschrankenanlage modernisiert wurde.

Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung, die den fatalen Unfall auf dem Übergang analysiert hat, richtete bereits fünf dringende Empfehlungen für mehr Sicherheit an die Bahn. In den vergangenen beiden Jahren nämlich wurden deutschlandweit in rund 90 Fällen fälschlicherweise Bahnschranken geöffnet, obwohl kurz darauf Züge vorbeirauschten, heißt es in dem Untersuchungsbericht. Unfälle und Tote gab es nur deshalb nicht, weil gerade kein Auto über den Übergang fuhr. In wenigen Fällen konnten die Züge auch vor den offenen Schranken stoppen.

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