Umstrittener Beschluss:Japan nimmt Walfang in Antarktis wieder auf

Ein japanische Walfangschiff im Südpolarmeer. (Foto: Michael Williams/Sea Shepherd/dpa)
  • Japan will von der kommenden Saison in der Antarktis wieder Wale fangen - angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken.
  • Der japanischen Fischereibehörde zufolge will das Land allerdings den Umfang des Walfangs reduzieren.

"Wissenschaftliches" Walfangprogramm in der Antarktis

Nach einem Jahr Pause macht Japan wieder Jagd auf Wale in der Antarktis: Trotz internationaler Proteste und Kritik der Vereinten Nationen werde der Walfang in der spätestens im März beginnenden Saison wieder aufgenommen, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News. Die japanische Fischereibehörde beschloss demnach am Freitag, der Walfang zu "wissenschaftlichen Zwecken" sei weiterhin "angemessen".

Der Internationale Gerichtshof der UNO hatte im März 2014 entschieden, dass Japan seinen jahrzehntelangen Walfang in der Antarktis stoppen müsse. Das "wissenschaftliche" Walfangprogramm sei demnach nur ein Vorwand, um aus kommerziellen Gründen jagen zu können. Japan hatte daraufhin den Fang der bedrohten Tiere für die Saison 2014/2015 größtenteils ausgesetzt.

333 statt 1000 Zwergwale pro Saison

Nun informierte die japanische Fischereibehörde die Internationale Walfangkommission (IWC), dass der Fang nach geänderten Plänen wiederaufgenommen werde. Allerdings soll der Fang von Zwergwalen um zwei Drittel verringert werden: Statt bisher 1000 sollten künftig pro Saison 333 Zwergwale gefangen werden.

Nach Meinung der IWC hat Japan aber keine ausreichenden Gründe geliefert, warum in den kommenden zwölf Jahren zu "wissenschaftlichen Zwecken" knapp 4000 Zwergwale getötet werden sollten. Verschiedene japanische Medien berichteten, die ersten Waljäger könnten schon im Dezember in See stechen.

Kommerzielle Jagd seit fast 30 Jahren verboten

Seit 1986 untersagt ein Moratorium der IWC die kommerzielle Jagd auf Wale. Eine Ausnahme bildet der Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken. 1987 begann Japan seine Jagd damit zu begründen. Die Regierung in Tokio argumentierte zudem, die meisten Walarten seien nicht in ihrem Bestand bedroht.

© afp/rtr/frdu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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