Bluttest-Betrug:Ex-Theranos-Präsident Balwani zu 13 Jahren Haft verurteilt

Der ehemalige Präsident von Theranos, Ramesh "Sunny" Balwani, vor dem Bundesgericht in San José, Kalifornien. (Foto: Stephen Lam/Reuters)

Nach der einst gefeierten Jung-Unternehmerin Elizabeth Holmes ist nun auch ihr Geschäftsführer schuldig gesprochen worden, Investoren und Patienten getäuscht zu haben. Sowohl Holmes` als auch Balwanis Anwählte wollen in Berufung gehen.

Der ehemalige Präsident und Geschäftsführer des Unternehmens Theranos, Ramesh "Sunny" Balwani, ist zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Investoren und Patienten des Bluttest-Startups, das er zusammen mit der Gründerin und Chief Executive Officer Elizabeth Holmes geleitet hat, betrogen hat.

Die am Mittwoch von US-Bezirksrichter Edward Davila in San José, Kalifornien, verhängte Strafe liegt weitaus näher an der von der Staatsanwaltschaft geforderten 15-jährigen Haftstrafe als an der von Balwanis Anwälten angestrebten Strafe: Hausarrest oder überwachten Freigang auf Bewährung. Davila hatte Holmes im vergangenen Monat zu mehr als elf Jahren Gefängnis verurteilt.

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Wie im Fall von Holmes sagte der Richter, er werde später entscheiden, wie viel Entschädigung Balwani zahlen muss. Die Regierung hat beantragt, dass beide zur Zahlung von etwa 800 Millionen Dollar verurteilt werden.

Balwani, 57, zog es vor, zu schweigen, anstatt vor dem Richter eine Erklärung abzugeben. Er saß still da und zeigte keine Regung, als seine Haftstrafe verkündet wurde, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch die Familienmitglieder, die hinter ihm im Gerichtssaal saßen, hätten keine Reaktion gezeigt.

"Wir sind enttäuscht über das Ergebnis", sagte sein Anwalt Jeffrey Coopersmith in einer Erklärung. "Wir sind mit dem Urteil nicht einverstanden und werden Berufung einlegen", kündigte er an. Auch Holmes' Anwälte haben angekündigt, gegen das Urteil vorgehen zu wollen.

Balwani und Holmes, die während ihrer gemeinsamen Arbeit eine romantische Beziehung hatten, wurden getrennt voneinander angeklagt und verurteilt, weil sie über die Genauigkeit und die Fähigkeiten der Bluttestgeräte von Theranos gelogen hatten.

© SZ/bloomberg/cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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