Studie aus Großbritannien:Welche Königin ist wertvoller?

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Queen Elisabeth II. und ihre Familie werden von britischen Forschern gerade für einen unfairen Vergleich herangezogen. (Foto: Collage dpa/Jessy Asmus/SZ.de)

Forscher wollen herausgefunden haben, dass Bienen mehr zur Wirtschaftskraft Großbritanniens beitragen als das Königshaus. Der Vergleich ist reichlich unfair.

Von Kathrin Stein und Oliver Klasen

Eine Woche bevor Queen Elisabeth II. zum Staatsbesuch nach Deutschland kommt, erreicht uns eine schockierende Meldung aus Großbritannien: Forscher der University of Reading wollen herausgefunden haben, dass die Bienen im Vereinten Königreich mehr zur Wirtschaftskraft des Landes beitragen als die Royal Family.

Wie die britische Zeitung The Telegraph berichtet, untermauern die Wissenschaftler ihre These mit einem sehr einleuchtenden Vergleich: Die Bienen helfen der Wirtschaft, weil fast alle Pflanzen und Feldfrüchte nur gedeihen und auf dem Agrarmarkt Erträge bringen können, wenn sie von Bienen bestäubt werden. Die königliche Familie hilft der Wirtschaft, in dem sie Touristen ins Land lockt, die Geld für Übernachtungen, Essen und Sehenswürdigkeiten ausgeben.

Doch die Summe, die durch die Bienen pro Jahr zusammenkommt, ist eindeutig höher: Mit 651 Millionen Pfund (etwa 900 Millionen Euro) tragen sie zur Wirtschaftskraft bei. Die königliche Familie kommt nur auf 500 Millionen Pfund.

Sind die Forscher aus Reading nun bloß antimonarchistische Gesellen, die die Leistung der britischen Königsfamilie absichtlich herunterrechnen wollen? Oder stimmt es, was Kritiker den Windsors schon immer vorwarfen: Dass sie für ihre Schlösser und ihren luxuriösen Lebenstil horrende Summen an Steuergeldern in Anspruch nehmen, aber dem Land nur wenig zurückgeben?

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Die Bienenkönigin hat es deutlich leichter als ihr menschliches Pendant

Doch tauchen wir etwas tiefer in den Vergleich zwischen den Bienen und den Royals ein. Beiden steht eine Königin vor. Doch die Bienenkönigin hat es deutlich leichter als ihr menschliches Pendant. Ihre Herrschaft ist absolut unumschränkt, die Arbeiterbienen und Drohnen sind ihr bedingungslos untertan.

Zwar genießt Queen Elisabeth II. als moralische Instanz der Royal Family ebenfalls hohe Autorität, aber sie hatte in den Jahrzehnten ihrer Regentschaft dennoch mit einigen, nun ja, Ausfallerscheinungen ihrer Verwandten zu tun. Deplatzierte Kommentare ihres Gatten in Afrika, peinliche Enthüllungen über die Tampon-Fantasien ihres Sohnes, ihr Enkel, der sich in Nazi-Uniform auf einer Party zeigte undundund.

Bei so viel negativen Ablenkungen ist es kein Wunder, dass die Queen nicht immer in die Hände spucken und das Bruttosozialprodukt steigern kann. Außerdem ist der Vergleich mit dem Bienenvolk schon allein zahlenmäßig unfair: In Großbritannien gibt es 100 000 Bienenkolonien, in einer Kolonie leben etwa 60 000 Bienen, insgesamt also sechs Milliarden Tiere. Was sollen die etwa 20 Mitglieder, die die königliche Familie im engeren Sinne derzeit umfasst, schon gegen diese Übermacht ausrichten?

Es ist jedoch ein Glück, dass der Wert, den das britische Königshaus für die Gesellschaft darstellt, nicht in Geld gemessen wird. Die Honigbienen mögen zahlenmäßig überlegen und wirtschaftlich potenter sein. Aber am Ende nützt ihnen das alles nichts. Denn in ihrem Kerngeschäft - der Produktion von Süße - werden sie von der Königsfamilie vernichtend geschlagen. Oder was sagen Sie zu den neuesten Fotos von Baby George und seiner Schwester Charlotte?

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