Studie:Angst vor Terror

Die Deutschen haben einer aktuellen Umfrage zufolge generell mehr Angst als früher. Die meistgenannte Furcht ist die vor Terroranschlägen.

Von Sophie Burfeind, Berlin

Scheidung oder Beziehungsprobleme, das sind Dinge, die einen Deutschen kaum mehr um den Schlaf bringen können. Dafür fürchten sich die Bundesbürger generell so stark wie schon lange nicht mehr. Am größten ist die Angst vor Terrorismus - 73 Prozent der Bevölkerung sorgen sich deshalb, so das Ergebnis der Studie "Die Ängste der Deutschen", die seit 1992 jedes Jahr von der R+V-Versicherung durchgeführt wird. 2500 Bürger wurden dazu im April und Mai befragt. Nach der Angst vor einem Terroranschlag fürchten sich die Bundesbürger demnach am meisten vor politischem Extremismus. Auf Platz drei folgt die Sorge, der Zuzug von Flüchtlingen könnte zu gesellschaftlichen Konflikten führen. Außerdem sehen die Befragten die deutschen Behörden, Politiker und die Bevölkerung in hohem Maße als überfordert an, auch durch den Flüchtlingszuzug. Auffällig ist, dass die Angst vor externen Bedrohungen persönliche Sorgen fast verdrängt hat und dass der Angstindex - quasi der Durchschnittswert aller Ängste - stark gestiegen ist: 49 Prozent der Deutschen beunruhigt der Gedanke an die Zukunft, im vergangenen Jahr waren es nur 39 Prozent. Der Politikwissenschaftler Manfred G. Schmidt glaubt, dass das an einer Art "Spill-over-Effekt" liegen könnte - die große Angst in Sicherheitsfragen vergrößere auch die Angst in anderen Lebensbereichen. Vergrößert hat sich die Zahl der Ängstlichen in Hessen, gelassen blickt man der Zukunft in Berlin entgegen.

© SZ vom 13.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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