Sternenhimmel Juni:Kosmisches Schattenspiel

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Illustration: M. Rothe (Foto: N/A)

Am 10. Juni schiebt sich der Mond vor die Sonne, im nördlichen Kanada verdunkelt sich der Himmel. Auch hierzulande kommt es dann zu einer partiellen Sonnenfinsternis.

Von Helmut Hornung

Highlight: Das kosmische Schattenspiel erreicht seinen Höhepunkt am Mittag des 10. Juni. Wer sich etwa im nördlichen Kanada, im Nordwesten Grönlands oder der Arktis aufhält, der erspäht, wie sich die kohlschwarze Scheibe des Neumonds über die gleißend helle Sonne schiebt und sie zunehmend verdunkelt, bis nur noch ein Feuersaum übrig bleibt. Knapp vier Minuten dauert das Maximum dieser ringförmigen Sonnenfinsternis. Weil der Mond am 10. Juni mit 404 420 Kilometern recht weit von der Erde entfernt ist, erscheint seine Scheibe am Himmel kleiner als jene der Sonne und kann diese daher nicht vollständig abdecken.

Außerhalb der zentralen Schattenzone kommt es zu einer mehr oder weniger starken partiellen Finsternis, die hierzulande spärlich ausfällt: Während der Mond in Hamburg um 12.34 Uhr immerhin 17,4 Prozent der Sonnenscheibe verdunkelt, sind es in Frankfurt um 12.26 Uhr 11,3 und in München um 12.29 Uhr nur noch 6,3 Prozent. In keinem Fall lässt sich eine Abnahme des Tageslichts wahrnehmen. Dennoch lohnt die Beobachtung der Sonne selbst, deren Licht aber massiv gedimmt werden muss: "Sofi-Brillen" schützen die bloßen Augen, hochwertige Filter und Folien oder die Projektionsmethode kommen bei Ferngläsern und Fernrohren zum Einsatz.

Illustration: M. Rothe (Foto: N/A)

Sterne und Sternbilder: Hoch im Süden prangen die markanten Bilder Herkules, Krone und Bootes. Halbhoch stehen die wenig auffälligen Konstellationen Schlangenträger, Schlange und Jungfrau. Dicht über dem Horizont schimmern Schütze und Skorpion. Hoch im Osten leuchten Wega in der Leier, darunter Atair im Adler und - etwas nördlicher - Deneb im Schwan, der dritte Stern des Sommerdreiecks. Der Große Wagen prangt mit steil aufgerichteter Deichsel im Nordwesten. Am nördlichen Horizont funkeln die Zwillingssterne Kastor und Pollux sowie Kapella im Fuhrmann. Etwas höher finden wir das "W" der Kassiopeia.

Planeten, Mond und Meteore: Merkur hat seinen Auftritt am Abendhimmel beendet, Venus strahlt nach Sonnenuntergang tief im Nordwesten. Mars wandert von den Zwillingen in den Krebs und geht zur Monatsmitte gegen Mitternacht unter. Etwa eine Stunde später betritt Jupiter im Wassermann die östliche Himmelsbühne, Saturn im Steinbock ist da schon aufgegangen. Der Fahrplan des Mondes: Letztes Viertel am 2., Neumond am 10., Erstes Viertel am 18. und Vollmond am 24. Juni. Sternschnuppen machen sich in diesem Monat rar, allenfalls der Meteorstrom der "Anthelion-Quelle" könnte in den nächsten Wochen ein paar helle Feuerkugeln ans Firmament zaubern. Am 21. Juni erreicht die Sonne den Gipfel ihrer Jahresbahn, um 5.32 Uhr beginnt der astronomische Sommer.

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