Schwere Unwetter in Frankreich und Italien:Verschüttet und vermisst

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Ganze Straßen wurden weggerissen, wie hier in La Bollene-Vesubie. (Foto: REUTERS)

Überschwemmungen und Erdrutsche haben Straßen und ganze Häuser weggerissen, Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. In Südfrankreich und Norditalien werden nach schweren Unwettern noch mehrere Menschen vermisst.

Nach verheerenden Unwettern in Südfrankreich und Norditalien setzen Hunderte Retter die Suche nach Opfern fort. In Hinterland der Riviera-Metropole Nizza, wo Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten waren, werden Bewohner mit Wasser und Lebensmitteln versorgt. Zur Hilfe werde auch die Armee eingesetzt, kündigte der französische Regierungschef Jean Castex am Samstag nach einem Besuch in der Region an.

Im französischen Département Alpes-Maritimes an der Grenze zu Italien würden mindestens acht Menschen vermisst, von zahlreichen anderen fehle eine Nachricht, resümierte Castex. Es gebe "große Sorge über die endgültige Bilanz".

Starke Regenfälle hatten die Region am Mittelmeer am Freitag getroffen und massive Überschwemmungen ausgelöst. Häuser und Brücken wurden weggerissen, lange Straßenstücke verschwanden in den Wassermassen. Die Wetterlage beruhigte sich zuletzt wieder.

Schlamm- und Wassermassen haben in Südfrankreich ganze Häuser weggerissen. Auch dieses Haus in Roquebilliere - hier ein Standbild aus einem Videobild - soll letztlich nicht standgehalten haben. (Foto: AFP)

In Norditalien kamen in Folge der Unwetter zwei Menschen ums Leben. Unter ihnen war laut Medien ein Angehöriger der freiwilligen Feuerwehr aus dem Aostatal, der bei einem Rettungseinsatz unterwegs war. Zahlreiche Menschen wurden vermisst. Viele Haushalte waren ohne Strom.

Deutsche Trekkinggruppe in Sicherheit gebracht

In der norditalienischen Region Piemont meldeten die Behörden zeitweise um die 20 Vermisste. Auch eine deutsche Trekkinggruppe habe sich zunächst nicht bei einem Hotelier gemeldet, der sie nach einer mehrtägigen Tour bei Terme di Valdieri abholen sollte, hieß es. Die Wanderer wurden von der Bergrettung auf einer Hütte entdeckt und in Sicherheit gebracht.

Im Aostatal waren einige Orte nach Erdrutschen und Brückenschäden zeitweise vom Verkehr abgeschnitten. Südfrankreich wird seit Jahren von schweren Unwettern getroffen, die Folgen waren schwer. Im Herbst vergangenen Jahres kamen 14 Menschen ums Leben. Die dicht bebaute Côte d'Azur wurde genau vor fünf Jahren von schweren Unwettern getroffen, 20 Menschen starben damals.

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