SZ-Kolumne "Bester Dinge":Guät gmacht!

(Foto: Priska Meyer/Wikimedia Commons)

Eine Telefonzelle bei Laufenburg in der Schweiz wurde durch eine kreative Höchstleistung des Gemeinderats zu einer Schulterklopfmaschine umfunktioniert. Das kann man eigentlich gar nicht genug loben.

Von Titus Arnu

Die kleine Gemeinde Mettauertal bei Laufenburg im Schweizer Kanton Aargau hat einen positiv denkenden Ortsvorsteher. Wenn Gemeindepräsident Peter Weber finde, dass jemand etwas besonders gut gemacht habe, pflege er zu sagen: "Jetzt kannst du dich eine halbe Stunde unter die Schulterklopfmaschine stellen", berichtet recht gut gelaunt die Regionalzeitung Südkurier. Bloß: Was soll das sein, eine Schulterklopfmaschine? Wie funktioniert sie? Und wo ist sie zu finden?

Politiker werden ja oft als humor-, fantasie- und herzlos beschimpft, doch der Gemeinderat von Mettauertal am Hochrhein hat diese Vorurteile auf ebenso kreative wie konstruktive Art widerlegt. In einer Klausurtagung beschloss das Gremium, tatsächlich eine Schulterklopfmaschine zu bauen. Über Crowdfunding sammelten die Lokalpolitiker 20 000 Franken, es gab einen Ideenwettbewerb und eine Testphase. Schließlich wurde die Schulterklopfmaschine in einer ehemaligen Telefonzelle untergebracht.

Wer auch immer das Gefühl hat, dass er ein Lob verdient hat, muss nur die Kabine mit der Aufschrift "Gut-gemacht-Maschine" betreten, ein Computermenü bedienen - und dem Apparat dann erzählen, was er Gutes geleistet hat. Daraufhin brandet automatisch Applaus auf, die Maschine spielt eine Lobeshymne ab. Wer seine E-Mail-Adresse eingibt, bekommt einen Gutschein für einen Kaffee.

Da kann man nur sagen: Bravo, ihr Mettauertaler! Besser kann man eine alte graue Telefonzelle kaum umfunktionieren. Gut gemacht. Oder auf Schweizerdeutsch: S'isch huäräguät!

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