Berlin:Morddrohungen: Moscheegründerin Ates beschuldigt Türkei

Berlin (dpa) - Die Mitbegründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe Moschee in Berlin, Seyran Ates, hat die türkische Regierung indirekt für die Morddrohungen gegen sie verantwortlich gemacht. Regierungsnahe Zeitungen und der Islamverband Ditib hetzten gegen sie und stellten die Moschee als Teil der verbotenen Bewegung des Predigers Fethullah Gülen dar. "Damit entsteht die Gedankenkette: Gülenisten, Terroristen, vogelfrei", sagte Ates am Dienstag.

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Berlin (dpa) - Die Mitbegründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe Moschee in Berlin, Seyran Ates, hat die türkische Regierung indirekt für die Morddrohungen gegen sie verantwortlich gemacht. Regierungsnahe Zeitungen und der Islamverband Ditib hetzten gegen sie und stellten die Moschee als Teil der verbotenen Bewegung des Predigers Fethullah Gülen dar. „Damit entsteht die Gedankenkette: Gülenisten, Terroristen, vogelfrei“, sagte Ates am Dienstag.

Nach Gründung der Moschee Mitte Juni habe sie offene Morddrohungen bekommen, sagte die Anwältin. Sie wird seitdem rund um die Uhr von der Polizei geschützt. „Es ist gefährlich, dass ich alleine unterwegs bin“, sagte Ates. Sie traue sich alleine nicht mehr aus ihrer Wohnung. In der Berliner Moschee können Männer und Frauen gemeinsam beten. Die neue Gemeinde setzt sich für eine kritische Auslegung des Koran ein.

Grünen-Chef Cem Özdemir warf dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor, ein Klima der Angst unter Türken in Deutschland zu schüren. In der Bundesrepublik schütze das Grundgesetz die Religionsfreiheit. Das müsse die Bundesregierung dem „Operettensultan am Bosporus“ auch deutlich machen, sagte Özdemir bei einem Besuch der Moschee.

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