Stuttgart:„Nestwerk“-Prozess: Staatsanwalt listet 245 Delikte auf

Stuttgart (dpa/lsw) - Der ehemalige Vorstand der Sozialstiftung "Nestwerk" hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart in 245 Fällen gegen das Gesetz verstoßen. Mit Unteue- und Betrugsdelikten in einigen besonders schweren Fällen, Urkundenfälschung und Insolvenzverschleppung soll der heute 70-Jährige sich über Jahre persönlich bereichert und die Stiftung im Jahr 2010 in den Bankrott getrieben haben. In der 100 Seiten starken Anklageschrift, die zum Prozessauftakt am Dienstag verlesen wurde, wird dem Mann vorgeworfen, einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht zu haben. Das Verfahren ist bis in den Januar terminiert.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Der ehemalige Vorstand der Sozialstiftung „Nestwerk“ hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart in 245 Fällen gegen das Gesetz verstoßen. Mit Unteue- und Betrugsdelikten in einigen besonders schweren Fällen, Urkundenfälschung und Insolvenzverschleppung soll der heute 70-Jährige sich über Jahre persönlich bereichert und die Stiftung im Jahr 2010 in den Bankrott getrieben haben. In der 100 Seiten starken Anklageschrift, die zum Prozessauftakt am Dienstag verlesen wurde, wird dem Mann vorgeworfen, einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht zu haben. Das Verfahren ist bis in den Januar terminiert.

„Es tut mir aufrichtig leid“, sagte der Angeklagte, der Anfang der 90er Jahre wegen ähnlicher Delikte mehrere Jahre in Haft saß. Mit einem Psychoanalytiker hab er seine Vergangenheit aufgearbeitet. Er habe zwei Seiten gehabt: auf der einen ein „herzensguter Kerle“, auf der anderen „jemand, dem das Unrechtsbewusstsein fehlt“.

Die Stiftung war 1994 „zur Vermeidung von Obdachlosigkeit und Wohnungsnot“ gegründet worden. „Nestwerk“ baute und verwaltete über Fördergeld Wohnungen, das Belegungsrecht für zuletzt mehrere hundert Wohnungen in Stuttgart hatte die Stadt. Mit Scheinrechnungen und gefälschten Urkunden soll der Angeklagte die Stiftung mindestens zwei Jahre künstlich am Leben gehalten haben. Sogar die Münzautomaten in von der Stiftung betriebenen Wohnblöcken soll er geplündert haben.

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