Femizid:Frau aus Eifersucht erstochen: Prozess beginnt in Stralsund

Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts. (Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild)

Im vergangenen Oktober sorgte eine Gewalttat in der Kleinstadt Barth für Aufsehen. Eine 38-Jährige wird mit mehr als 30 Messerstichen getötet. Nun steht ihr Ehemann wegen Mordes vor Gericht.

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Stralsund (dpa/mv) - Aus Eifersucht soll ein heute 43-Jähriger vor rund sechs Monaten mit mehr als 30 Messerstichen in der Kleinstadt Barth (Vorpommern-Rügen) seine Frau getötet haben. Ab Dienstag muss sich der mutmaßliche Täter am Landgericht Stralsund verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord aus niederen Beweggründen vor.

Die Gewalttat am 12. Oktober hatte für Aufsehen gesorgt. Zeugen hatten die Polizei gerufen, weil der Beschuldigte mit viel Blut an der Kleidung in der Stadt gesehen worden war. Zuvor soll der Mann in einer Asylbewerberunterkunft 35 Mal auf seine 38-Jährige Frau eingestochen haben. Die Frau erlitt Verletzungen an Kopf, Oberkörper und Armen und starb noch am Tatort.

Als Motiv gab die Staatsanwaltschaft Eifersucht an. Der Mann habe seine Frau dafür bestrafen wollen, dass sie sich auf einen anderen Mann eingelassen habe. Bei der Polizei soll er die Tat eingeräumt haben. Bei der Vorführung wegen eines Haftbefehls im Amtsgericht hatte er sich darauf berufen, wegen Alkohol und Drogen keine Erinnerung an den Vorfall mehr zu haben.

Für den Prozess sind drei Verhandlungstage geplant, in denen mehrere Zeugen und zwei Sachverständige gehört werden sollen. So geht es auch darum, ob der 43-Jährige voll schuldfähig war. Mit einem Urteil wird am 12. April gerechnet.

Zur Familie gehören drei Kinder, die aber zur Tatzeit in Kindereinrichtungen gewesen sein sollen. Sie würden vom Jugendamt betreut, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

© dpa-infocom, dpa:230403-99-197681/3

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