Schackendorf:Prozess um Mord: mit Zeugenanhörungen fortgesetzt

Kiel (dpa/lno) - Mit der Vernehmung weiterer Zeugen hat das Kieler Landgericht am Dienstag den Indizienmordprozess gegen einen 48-jährigen Mann aus Schackendorf bei Bad Segeberg fortgesetzt. Zunächst schilderte ein Nachbar, wie er mit dem Angeklagten die Leiche von dessen Frau nahe der Autobahn 21 fand.

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Kiel (dpa/lno) - Mit der Vernehmung weiterer Zeugen hat das Kieler Landgericht am Dienstag den Indizienmordprozess gegen einen 48-jährigen Mann aus Schackendorf bei Bad Segeberg fortgesetzt. Zunächst schilderte ein Nachbar, wie er mit dem Angeklagten die Leiche von dessen Frau nahe der Autobahn 21 fand.

Der 48-Jährige habe sich sofort auf seine am Boden liegende Frau geworfen und sie im Gesicht getätschelt, sagte der Zeuge. „Engelchen, wach doch auf!“ habe der Mann gerufen. „Ich musste ihn anbrüllen: Sie ist tot, siehst Du doch!“. Dann habe der Mann geweint.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-Jährigen Mord aus niedrigen Beweggründen vor. Er soll die 34-jährige Krankenschwester und Mutter eines inzwischen vierjährigen Sohnes am Vorabend nach einem Streit mit einem Zaunpfahl erschlagen und dann als vermisst gemeldet haben. Die Frau starb an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma. Der schwer kranke Angeklagte bestreitet den Tatvorwurf. Frühere Zeugen schilderten ihn in dem Verfahren als extrem eifersüchtig mit Gewaltfantasien gegen seine Frau und die Ehe als schwierig.

Die 8. Große Strafkammer hat 37 Zeugen und zwei Sachverständige geladen. Angesichts der ausführlichen Zeugenbefragungen auf der Suche nach der Wahrheit hat das Schwurgericht die ursprüngliche Terminplanung bis zum 14. Dezember vorsorglich um weitere fünf Verhandlungstage bis Ende Januar 2019 erweitert.

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