Rostock (dpa/mv) - Wegen des lebensbedrohlichen Angriffs auf einen Nebenbuhler muss ein 22 Jahre alter Mann für sechs Jahre und zwei Monate hinter Gitter. Dem Opfer, einem 23-jährigen Mann, sprach das Landgericht Rostock am Donnerstag ein Schmerzensgeld in Höhe von rund 51 000 Euro zu. Der Angeklagte war laut Feststellung der Staatsanwaltschaft Mitte Mai gewaltsam in die Wohnung seiner Freundin eingedrungen und hat dort sofort auf den anderen Mann mit Fäusten eingeschlagen.
Dabei hatte er nach Überzeugung des Gerichts ein Messer in der Faust gehalten, um die Schlagwirkung zu verstärken. Das Opfer war zu Boden gegangen und bewusstlos liegengeblieben. Dann hatte der Angeklagte von oben mehrmals auf den Kopf getreten. Der 23-Jährige erlitt schwerste Schädel- und Hirnverletzungen und musste wochenlang intensivmedizinisch behandelt werden. Nach Einschätzung des Gerichts habe er Glück gehabt, überlebt zu haben.
Der Angeklagte hatte im Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt und die Tat bedauert. Er habe sich dabei nicht geschont, sagte der Richter. Dies sei ihm bei der Strafzumessung positiv ausgelegt worden. Das Urteil, das unter anderem wegen versuchten Totschlags gesprochen wurde, entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte um ein mildes Urteil gebeten, ohne ein Strafmaß zu nennen.
Das Gericht habe eine verminderte Steuerungsfähigkeit des Angeklagten nicht ausgeschlossen, sagte der Richter. Seine Eifersucht habe einen realen Hintergrund gehabt. Strafverschärfend seien neben den schweren Verletzungen des Opfers die Vorstrafen des Angeklagten wegen Diebstahls und Körperverletzung sowie die hohe Rückfallgeschwindigkeit bewertet worden.