Prozesse:Mutmaßliche Raubmörderin schweigt vor Gericht

Außenansicht des Land- und Amtsgerichts in Mönchengladbach. (Foto: Roberto Pfeil/dpa/Archivbild)

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Mönchengladbach (dpa/lnw) - Gegen eine mutmaßliche Raubmörderin hat in Mönchengladbach am Landgericht der Prozess begonnen. Die 42-Jährige soll in Erkelenz vor einem Jahr einen 83-jährigen Rentner in seiner Wohnung umgebracht haben und dann mit 1200 Euro Beute verschwunden sein. Ihr Verteidiger Gerd Meister kündigte an, dass die Angeklagte zunächst schweigen werde. „Meine Mandantin wird sich heute weder zu ihrem persönlichen Werdegang noch zu den Vorwürfen äußern.“

Die Frau zählte zum privaten Umfeld des Opfers. Laut Anklage ging sie davon aus, dass der Senior in seiner Wohnung eine größere Geldsumme in einer Schatulle aufbewahrte. „Damit hat er immer wieder geprahlt und von seinem Erbe aus den USA erzählt“, sagte Oberstaatsanwältin Carola Guddat. In Wirklichkeit habe der 83-Jährige nur von seiner Rente und Sozialleistungen gelebt.

Mit einem Werkzeug aus Metall soll die Angeklagte mindestens 13 Mal auf den 83-Jährigen eingeschlagen haben. Die 42-Jährige war ein halbes Jahr nach der Tat festgenommen worden, nachdem ihr das Landeskriminalamt DNA-Spuren zuordnen konnte, die am Opfer gefunden worden waren. Bei der Festnahme wurde bei ihr eine geringe Menge Heroin gefunden. Daher wird ihr neben Mord auch noch Drogenbesitz vorgeworfen.

Laut Gericht hat die deutsche Angeklagte bei der Polizei die Tat zwar bestritten, sie soll sich dabei aber in erhebliche Widersprüche verwickelt haben. Der Vorsitzende Richter Martin Alberring wies am Montag ausdrücklich darauf hin, dass eine Verurteilung wegen Raubmordes möglich sei. Damit droht ihr eine lebenslange Haftstrafe. Für den Prozess sind bis zum 20. März noch vier weitere Verhandlungstage angesetzt.

© dpa-infocom, dpa:240219-99-46387/2

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