Malchin:Mann wegen Lärmbeschwerde ertränkt: Prozess bis Mai geplant

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Justitia-Figur auf dem Gerechtigkeitsbrunnnen auf dem Römerberg. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)

Der Prozess wegen gemeinschaftlichen Mordes gegen einen Vater und seinen Sohn am Landgericht Neubrandenburg wird sich in die Länge ziehen. Wie ein Sprecher des...

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Neubrandenburg (dpa/mv) - Der Prozess wegen gemeinschaftlichen Mordes gegen einen Vater und seinen Sohn am Landgericht Neubrandenburg wird sich in die Länge ziehen. Wie ein Sprecher des Gerichtes am Dienstag sagte, sind nun bis Mitte 2020 insgesamt 17 weitere Verhandlungstermine gegen die Malchiner geplant. Hintergrund sei, dass die Angeklagten sich nicht zu der Anklage geäußert hätten und deshalb noch viele Zeugen gehört werden müssten. Der Prozess findet nicht öffentlich statt.

Laut Anklage sollen der 39-Jährige und sein 17 Jahre alter Sohn das Opfer im Juni in Malchin brutal misshandelt und ertränkt haben. Der 61-jährige Nachbar hatte sich nach Angaben der Ermittler über Lärm bei einer Feier des älteren Angeklagten im Hinterhof des Hauses beschwert. Daraufhin soll der 39-Jährige das Opfer mit Fäusten traktiert und ihm mehrfach ein Messer in den Kopf gestochen haben. Danach habe der Vater eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche dem Sohn gegeben, die dieser dem Wehrlosen in den Rachen gesteckt haben soll. Dem Opfer wurde laut Staatsanwaltschaft die Nase zugehalten, der Mann ertrank. Die Verteidiger hatten bereits angekündigt, dass ihre Mandanten zunächst keine Aussage machen wollten.

Die Leiche war damals erst später bei einem Einsatz der Polizei im Hof gefunden worden. Nachbarn hatten Hilfe gerufen, weil vor dem Haus Autos demoliert wurden. Die Beamten stießen auf neun beschädigte Autos und die betrunkenen Männer, die nun vor Gericht stehen. Der Vater habe die Beamten mit einer Schaufel, einem Messer und einem Fleischerbeil bedroht, hieß es im Polizeibericht. Erst nach Warnschüssen hatte sich das Duo festnehmen lassen.

Für den Prozess wurden beide von psychiatrischen Gutachtern befragt und untersucht. Die Urteilsverkündung soll wieder öffentlich sein.

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