Prozesse:Hintergrund: Börsengänge und Eignerstruktur der Telekom

Bonn/Frankfurt (dpa) - Die T-Aktie sollte die Aktienkultur in Deutschland verankern. Doch aus der ersten wirklichen Volksaktie wurde für viele Anleger ein kostspieliges Ärgernis. Zwischenzeitlich konnte man allerdings auch kräftig Kasse machen.

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Bonn/Frankfurt (dpa) - Die T-Aktie sollte die Aktienkultur in Deutschland verankern. Doch aus der ersten wirklichen Volksaktie wurde für viele Anleger ein kostspieliges Ärgernis. Zwischenzeitlich konnte man allerdings auch kräftig Kasse machen.

18. November 1996 - Die erst 1995 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Deutsche Telekom AG platziert 713,7 Millionen Aktien, die fünffach überzeichnet wurden. Auf den Emissionspreis von 14,57 Euro erhielten die von Manfred Krug gelockten Privatanleger einen Rabatt, mussten nur 14,32 Euro zahlen und konnten sich bereits am ersten Tag über satte Kursgewinne freuen. Die Telekom sammelte knapp 10 Milliarden Euro ein.

28. Juni 1999 - Beim zweiten Börsengang kostete die T-Aktie bereits 39,50 Euro, wieder gab es für private Frühzeichner Nachlässe und für die Telekom 10,6 Milliarden Euro Einnahmen. Auch hierzu gibt es bereits eine Entscheidung des OLG Frankfurt, die ebenfalls vor dem BGH angegriffen wird.

19. Juni 2000 - Im sogenannten dritten Telekom-Börsengang trennte sich die staatseigene KfW-Bank von rund einem Drittel ihrer T-Aktien mit einem offiziellen Ausgabepreis von 66,50 Euro. Die Kurshöchstwerte von über 100 Euro aus dem März 2000 waren da schon, was sie bis heute geblieben sind: nie wieder erreicht. Die KfW nahm noch einmal mehr als 13 Milliarden Euro ein.

Die Staatsbank KfW und der Bund halten zusammen immer noch 31,7 Prozent der Anteile. Die einst so hofierten Privatanleger sind auf 16,1 Prozent gefallen, während institutionelle Anleger (52,2 Prozent) bei einem Kurs von um die 13 Euro wohl vor allem die vergleichsweise hohen Dividenden zu schätzen wissen.

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