Hamburg:Stein- und Flaschenwurf bei G20-Krawallen: Bewährungsstrafe

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Hamburg (dpa/lno) - Farbattacken auf das Amtsgericht und ein Angriff auf einen Presse-Fotografen im Flur des Gerichts: Beim Prozess gegen einen Beteiligten der G20-Krawalle kam es am Donnerstag zu Zwischenfällen. In dem Verfahren wurde ein 32-jähriger Italiener vom Amtsgericht Hamburg-Altona zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

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Hamburg (dpa/lno) - Farbattacken auf das Amtsgericht und ein Angriff auf einen Presse-Fotografen im Flur des Gerichts: Beim Prozess gegen einen Beteiligten der G20-Krawalle kam es am Donnerstag zu Zwischenfällen. In dem Verfahren wurde ein 32-jähriger Italiener vom Amtsgericht Hamburg-Altona zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Der Mann hatte gestanden, am Abend des 7. Juli in der Nähe des linksautonomen Zentrums Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel einen faustgroßen Stein gezielt auf Polizisten geworfen zu haben. Der Stein zersplitterte auf dem Bordstein, ein Teil traf einen Beamten schmerzhaft am Fuß. Wenige Minuten später schleuderte der Angeklagte eine Flasche, die die Beamten nur knapp verfehlte.

Der Richter sprach den 32-Jährigen des Landfriedensbruchs, des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Er hob den Haftbefehl auf und rechnete die drei Monate in Untersuchungshaft auf die Strafe an. „Die Verteidigung der Rechtsordnung gebietet die Vollstreckung der Freiheitsstrafe nicht“, sagte der Richter ohne weitere Erklärung.

Vor dem Urteil hatten sich die Prozessparteien auf einen Strafrahmen von einem Jahr und sieben Monaten bis zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung geeinigt. Die Staatsanwältin plädierte für die Obergrenze, die Verteidigerin für die Untergrenze.

Die knapp 30 Zuschauer applaudierten und jubelten bei der Urteilsverkündung laut, was der Richter mit einem Schmunzeln hinnahm. Sein Beschluss, eine DNA-Probe des Angeklagten nehmen zu lassen, wurde mit Buh-Rufen quittiert.

Auf dem Flur griffen Zuschauer in Gegenwart von drei Justizbeamten einen Presse-Fotografen an und beschädigten dessen Ausrüstung. Bereits am frühen Morgen hatten Unbekannte das Gerichtsgebäude mit Farbe und Steinen beworfen.

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