Hamburg:Mit Tempo 220 in Baustelle: Mann bereut tödlichen Unfall

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Er soll alkoholisiert und völlig enthemmt einen tödlichen Unfall in einer Baustelle auf der A1 bei Hamburg verursacht haben: In Teilen hat der 30-Jährige die...

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Hamburg (dpa) - Er soll alkoholisiert und völlig enthemmt einen tödlichen Unfall in einer Baustelle auf der A1 bei Hamburg verursacht haben: In Teilen hat der 30-Jährige die Tat in einem Prozess am Amtsgericht St. Georg am Donnerstag eingeräumt. Dem Gutachten eines Sachverständigen zufolge kollidierte der Wagen des Angeklagten in der Nacht zum 1. Mai letzten Jahres höchstwahrscheinlich mit mehr als 220 Stundenkilometern mit einem vor ihm fahrenden Fahrzeug, das mit rund 60 Stundenkilometern unterwegs war.

Sein Mandant sei unendlich traurig und erschüttert, dass ein Mensch zu Tode gekommen sei, sagte sein Verteidiger in einer Erklärung. Den Vorwurf des verbotenen Kraftfahrzeugrennens wies er jedoch zurück. Der Wagen des Unfallopfers soll nach Darstellung des Angeklagten unvermittelt und ohne Anlass auf die linke Spur gewechselt sein. Nach Angaben des Gutachters war ein Spurwechsel zum Zeitpunkt des Aufpralls aber mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits abgeschlossen.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Auto gegen eine Begrenzungsmauer geschleudert und blieb auf dem Dach liegen. Der 49 Jahre alte Fahrer starb noch am Unfallort, sein Beifahrer wurde schwer verletzt. Ein Bruder und der Vater des tödlich Verunglückten treten in dem Prozess als Nebenkläger auf. Sein Mandant habe 1800 Euro gespart, die er den Nebenklägern gerne als Geste übergeben wollte, sagte der Verteidiger.

Im Atem des 30-Jährigen sollen kurz nach dem Unfall etwa 0,4 Promille Alkohol gewesen sein. Vor Gericht gab er an, vor der Fahrt auf einer Hochzeit mehrere kleine Biere getrunken zu haben. Obwohl der Angeklagte einen Autohandel betreibt, hat er laut Staatsanwaltschaft keinen Führerschein.

Mehr als ein Jahr nach dem Unfall wurde der 30-Jährige erneut erwischt. Nachdem er unter anderem Wodka und Whisky getrunken hatte, nahm er eigenen Angaben zufolge das Auto einer Bekannten, um Nachschub zu holen. Aufgefallen war er einem Polizisten der Hamburger Davidwache nach Feierabend, weil er trotz grüner Ampel nicht anfuhr. Nach mehrmaligem Hupen fuhr der Beschuldigte dann mit durchdrehenden Reifen los - nur um kurz darauf wieder stark abzubremsen, wie der Zeuge berichtete. Später stellten Polizisten einen Blutalkoholwert von 1,68 Promille bei dem Angeklagten fest.

Der Prozess soll am 16. Dezember fortgesetzt werden. Ob dann bereits das Urteil verkündet wird, ist unklar.

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