Hamburg (dpa/lno) - Das Landgericht Hamburg hat am Donnerstag einen 35-Jährigen vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Es sei sehr spekulativ und möglicherweise Wunschdenken, dass die Frau klar und deutlich Nein gesagt habe, erklärte die Vorsitzende der Strafkammer in der Urteilsbegründung. Es gebe keine Anzeichen für Gegenwehr, zudem sei es vor dem Vorfall am 11. Dezember 2016 in der Bar nahe der Reeperbahn schon zu Intimitäten zwischen der damals 24-Jährigen und dem Marokkaner gekommen.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, sich an der Frau in einer Damentoilette vergangen zu haben. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil der bereits wegen Diebstahlsdelikten verurteilte Mann in seine Heimat Marokko hatte abgeschoben werden sollen. Der Asylantrag des 2015 eingereisten Mannes war nach Angaben des niedersächsischen Landkreises Holzminden im April vergangenen Jahres abgelehnt worden.