Frankfurt am Main:Familienunternehmen: Vater und Sohn vor Gericht

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Als Chefs eines Familienunternehmens für Hoch- und Tiefbau müssen sich seit Montag ein Vater und sein Sohn vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Beide Männer legten am ersten Verhandlungstag Geständnisse ab.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Als Chefs eines Familienunternehmens für Hoch- und Tiefbau müssen sich seit Montag ein Vater und sein Sohn vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Beide Männer legten am ersten Verhandlungstag Geständnisse ab.

In den Anklagen gegen den 74-Jährigen und den 44-Jährigen geht es um Scheinrechnungen und nicht vollständig angemeldete Arbeitnehmer von insgesamt knapp 2,4 Millionen Euro. Sie fallen demnach zum Großteil auf den Vater. Während sich dieser 2014 zur Ruhe setzte, übernahm der Sohn 2015 den Betrieb.

Die Angeklagten sagten, es sei ihnen praktisch keine andere Wahl geblieben, als in Anbetracht von Konkurrenz und Preisdruck in der umkämpften Baubranche mit Scheinrechnungen und Schwarzarbeit zu agieren. Bei der telefonischen Überwachung einer größeren Gruppe von mutmaßlichen Steuer- und Sozialbetrügern waren Zoll und Staatsanwaltschaft auf das mittelständische Unternehmen mit seinen rund 20 Arbeitnehmern gestoßen. Der Vater hatte vorübergehend auch in Untersuchungshaft gesessen.

Trotz der Geständnisse wird der Prozess voraussichtlich bis Ende Januar dauern. Es müssten noch zahlreiche Rechenvorgänge nachvollzogen werden. Für die Verlesung der mehr als 50 Einzelpositionen umfassenden Anklageschrift hatte der Staatsanwalt länger als eine Stunde benötigt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: