Frankfurt am Main:Ein Jahr nach Schießerei beginnt Hells-Angels-Prozess

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Rund ein Jahr nach der Schießerei auf einem belebten Platz in der Frankfurter Innenstadt hat der Prozess gegen ein Mitglied der Hells Angels begonnen. Der 56 Jahre alte Angeklagte muss sich seit Freitag wegen versuchten Mords aus niedrigen Beweggründen, gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Zwei Männer in einem Geländewagen sind bei der gewalttätigen Auseinandersetzung im Rockermilieu schwer verletzt worden. Eine Frau, die auch im Auto saß, blieb unverletzt. Der Angeklagte schweigt vor Gericht. Sein Komplize (38) ist noch auf der Flucht.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Rund ein Jahr nach der Schießerei auf einem belebten Platz in der Frankfurter Innenstadt hat der Prozess gegen ein Mitglied der Hells Angels begonnen. Der 56 Jahre alte Angeklagte muss sich seit Freitag wegen versuchten Mords aus niedrigen Beweggründen, gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Zwei Männer in einem Geländewagen sind bei der gewalttätigen Auseinandersetzung im Rockermilieu schwer verletzt worden. Eine Frau, die auch im Auto saß, blieb unverletzt. Der Angeklagte schweigt vor Gericht. Sein Komplize (38) ist noch auf der Flucht.

Der Schießerei sollen laut Anklage „wiederholte Streitereien“ zwischen den Hells Angels vorausgegangen seien. Um diese beizulegen, habe es am 4. März 2016 in einem Hotel am Frankfurter Flughafen eine Treffen mehrerer hochrangiger Hells Angels gegeben. Dabei soll der 41-Jährige dem Vizepräsidenten des verbotenen Charters Westend mit einem Kopfstoß das Nasenbein gebrochen haben. Deshalb sei er von den Hells Angels ausgeschlossen worden und habe nach deren Regeln jederzeit von den Clubmitgliedern - auch angehenden - angegriffen werden dürfen, sagte der Staatsanwalt.

Am Himmelfahrtstag wurde der Ausgeschlossene (41) dann von zwei Männern - laut Staatsanwaltschaft dem Angeklagten und seinem flüchtigen Komplizen - mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt. Ein anderer Insasse (20) in dem Wagen erlitt eine schwere Bein- und Knieverletzung. Er soll nicht zu den Hells Angels gehören und nach Aussage eines Zeugen ein Cousin des 41-Jährigen sein. Im Auto saß zudem eine Frau, wohl die Freundin des lebensgefährlich verletzten 41-Jährigen.

Die Schützen saßen laut Anklage bei schönem Wetter in einer Gruppe an einem Tisch vor einem Café und seien plötzlich aufgestanden, als der weiße Geländewagen vorbei fuhr und halten musste. Der flüchtige Täter habe durch die Windschutzscheibe mindestens vier Schüsse auf den 41-Jährigen abgefeuert, drei trafen ihn im Oberkörper und einer blieb in der Kopfstütze stecken. Der Angeklagte sei unterdessen um das Auto zur Fahrertür gelaufen. Der Fahrer habe die Tür geöffnet, ein bis fünf Schüsse abgegeben und den Angeklagten mit einem Streifschuss am Bauch getroffen. Der Angeklagte selbst schoss laut Staatsanwaltschaft mindestens zweimal, traf den 20-Jährigen auf dem Rücksitz und verletzte ihn schwer am Bein.

Die Schwurgerichtskammer hat mehr als 70 Zeugen und fünf Sachverständige geladen. Mit einem Urteil wird frühestens am 16. Verhandlungstag Ende August gerechnet.

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