Duisburg:Senior mit Schmerzmittel getötet: Pflegehelferin gesteht

Duisburg (dpa/lnw) - Zwei Jahre nach dem tragischen Tod eines 87-jährigen Mannes aus Dinslaken muss sich eine Pflegehelferin wegen Mordes vor dem Duisburger Schwurgericht verantworten. Zum Prozessauftakt hat die 32-jährige bereits gestanden, dem Senior und dessen Ehefrau ein nicht verschriebenes Schmerzmittel verabreicht zu haben. Beide waren daraufhin gestürzt, der Mann ist einen Tag später im Krankenhaus gestorben. "Ich schäme mich", sagte die Angeklagte den Richtern. "Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe."

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Duisburg (dpa/lnw) - Zwei Jahre nach dem tragischen Tod eines 87-jährigen Mannes aus Dinslaken muss sich eine Pflegehelferin wegen Mordes vor dem Duisburger Schwurgericht verantworten. Zum Prozessauftakt hat die 32-jährige bereits gestanden, dem Senior und dessen Ehefrau ein nicht verschriebenes Schmerzmittel verabreicht zu haben. Beide waren daraufhin gestürzt, der Mann ist einen Tag später im Krankenhaus gestorben. „Ich schäme mich“, sagte die Angeklagte den Richtern. „Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe.“

Die 32-Jährige war im Dezember 2016 über eine Pflegeagentur in den Haushalt des Rentner-Paares gekommen. Die Kinder, die sich sonst um die Eheleute kümmerten, waren in Urlaub gefahren. Beide Senioren litten unter Demenz, Bluthochdruck und Herzproblemen. Nach eigenen Angaben hatte die 32-Jährigen ihnen das opiumhaltige Medikament Tramadol verabreicht, das ihr selbst nach einem schweren Unfall verschrieben worden war. „Ich habe gedacht, dass es ihnen auch helfen kann“, sagte sie den Richtern unter Tränen. „Warum sollte ich einem alten Mann etwas antun.“

Nach dem Sturz des Paares hatte die aus Polen stammende Angeklagte selbst den Krankenwagen gerufen. Für den 87-Jährigen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Zur Tatzeit will die Angeklagte nicht nur in Übermengen Tramadol sondern auch jede Menge Alkohol konsumiert haben.

Nach dem Tod des Rentners hatte die gelernte Friseurin noch rund fünf weitere Pflegestellen angenommen, obwohl sie über keinerlei formelle Qualifikation verfügte. Seit Anfang des Jahres sitzt sie in Untersuchungshaft. Ihr droht lebenslange Haft. Mit einem Urteil ist voraussichtlich im Januar zu rechnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: