Dresden:S-Bahn-Schubser-Prozess: Für Verteidiger kein Totschlag

Dresden (dpa/sn) - Im Prozess gegen zwei Männer, die Mitte März einen 41-Jährigen vor einer herannahenden S-Bahn in Dresden auf die Gleise geschubst haben sollen, haben die Verteidiger einen Tötungsvorsatz verneint. Er gehe nicht von versuchtem Totschlag aus, sagte der Anwalt des aus Marokko stammenden Haupttäters am Montag im Dresdner Landgericht. Das Opfer habe mindestens acht Sekunden Zeit gehabt, die Gleise zu verlassen. Er plädierte für den 24-Jährigen auf eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Dresden (dpa/sn) - Im Prozess gegen zwei Männer, die Mitte März einen 41-Jährigen vor einer herannahenden S-Bahn in Dresden auf die Gleise geschubst haben sollen, haben die Verteidiger einen Tötungsvorsatz verneint. Er gehe nicht von versuchtem Totschlag aus, sagte der Anwalt des aus Marokko stammenden Haupttäters am Montag im Dresdner Landgericht. Das Opfer habe mindestens acht Sekunden Zeit gehabt, die Gleise zu verlassen. Er plädierte für den 24-Jährigen auf eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung.

Der zweite Angeklagte will dem Marokkaner im Gerangel nur geholfen haben, erklärte dessen Anwalt, der kein konkretes Strafmaß für den 27-Jährigen aus Libyen forderte. Das sei als Nothilfe erklärbar. Die Staatsanwaltschaft hatte Freiheitsstrafen von fünf sowie sechs Jahren wegen versuchten Totschlags für die Asylbewerber verlangt.

Sie sollen den Pendler am Haltepunkt nach Feuer gefragt und ihn, als er verneinte, angegriffen, auf die Gleise gestoßen und nicht mehr zurück auf den Bahnsteig gelassen haben. Der einfahrende Zug kam dank einer Notbremsung nur knapp vor ihm zum Stehen. Der Familienvater leidet noch immer an den Folgen. Während der 24-Jährige bedauerte, was passiert ist, erklärte sich der Mitangeklagte auch im Schlusswort für unschuldig: „Ich möchte es noch einmal sagen, dass ich diesen Mann nicht verletzt habe.“

Die Kammer will ihr Urteil an diesem Donnerstag verkünden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: