Darmstadt:Streit ums Geld: Mann muss wegen Mordes an Ex-Frau in Haft

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Darmstadt (dpa/lhe) - Aus Verärgerung über Unterhaltszahlungen hat ein Mann seine Ex-Frau mit mehreren Schüssen getötet. Das Landgericht Darmstadt verurteilte den geständigen 61-Jährigen deshalb am Mittwoch wegen Mordes zu 13 Jahren Haft. "Ihre Ex-Frau ist tot und Sie haben sie getötet", sagte der Vorsitzende Richter Volker Wagner. "Sie haben vier Schüsse abgegeben, auch noch auf die zu Boden fallende Frau. Wer so schießt, will töten."

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Darmstadt (dpa/lhe) - Aus Verärgerung über Unterhaltszahlungen hat ein Mann seine Ex-Frau mit mehreren Schüssen getötet. Das Landgericht Darmstadt verurteilte den geständigen 61-Jährigen deshalb am Mittwoch wegen Mordes zu 13 Jahren Haft. „Ihre Ex-Frau ist tot und Sie haben sie getötet“, sagte der Vorsitzende Richter Volker Wagner. „Sie haben vier Schüsse abgegeben, auch noch auf die zu Boden fallende Frau. Wer so schießt, will töten.“

Zum Prozessauftakt hatte der Mann zugegeben, im Juni 2016 in Griesheim in der ehemaligen Wohnung mit einem Revolver mehrere Schüsse auf die Frau abgefeuert zu haben. Sie wurde dreimal im Oberkörper und einmal an der Hand getroffen. Das laut Kammer „völlig wehrlos gewesene“ Opfer verblutete.

Der Verurteilte hatte von Geldstreitigkeiten berichtet. Nach der Trennung habe seine Ex-Frau ursprünglich erlassene Rückzahlungen ihrer inzwischen gestorbenen Eltern als Erbin wieder hervorgeholt. Er selbst habe Schulden gehabt, die Frau auf die Zahlungen aber bestanden, obwohl es ihr finanziell deutlich besser gegangen sei. Seine Ex-Frau habe aber nicht einlenken wollen, sogar noch kaltherzig gedroht: „Ich mache Dich platt.“ 

„Sie standen wirtschaftlich vor dem Abgrund“, sagte Wagner über den Verurteilten. In Darmstadts Nachbarstadt sei der Sportschütze ein bekannter und auch beliebter Mann gewesen. Dann sei er aber der Meinung gewesen, nun „mit dem Rücken an der Wand zu stehen“, sagte der Vorsitzende Richter. „Niemand hat aber das Recht, einen anderen zu töten, weil dieser Anrechte verfolgt.“

Der 61-Jährige habe die Tat angekündigt, einem anderen Mann erzählt, er wolle seine Ex-Frau erschießen und dann ruhig auf die Polizei warten. „Genauso ist es abgelaufen“, sagte Wagner. Beim Telefonat mit der Polizei nach den tödlichen Schüssen habe er dem Beamten auch noch gesagt: Gell, so etwas haste noch nicht öfter gehört.

Die anderen Prozessbeteiligten wollen das Urteil fast alle akzeptieren. Die Staatsanwaltschaft hatte 14 Jahre Haft wegen Mordes gefordert. Die Verteidigung hatte die Tat als Totschlag gesehen und acht Jahre für ausreichend gehalten. Die Nebenklage wollte erst noch prüfen. Sie hatte eine lebenslange Strafe verlangt.

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