Darmstadt:Mann gesteht Schüsse auf Familie von Schwiegersohn

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Vor einem Gerichtsgebäude steht u.a. eine Statue der Justitia. (Foto: Stefan Puchner/dpa/Symbolbild)

Nach einem völlig eskalierten Streit hat ein 57-Jähriger am Dienstag zum Prozessauftakt Schüsse auf die Familie seines Schwiegersohnes gestanden. Der Mann...

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Darmstadt (dpa/lhe) – Nach einem völlig eskalierten Streit hat ein 57-Jähriger am Dienstag zum Prozessauftakt Schüsse auf die Familie seines Schwiegersohnes gestanden. Der Mann räumte in einem von seinem Anwalt vor dem Landgericht Darmstadt verlesenen Text ein, auf zwei Männer der anderen Familie geschossen zu haben. Er habe sie kampfunfähig machen, aber nicht töten wollen. Der 57-Jährige muss sich zusammen mit seiner 37 Jahre alten Tochter und zwei seiner Söhne im Alter von 24 und 27 Jahren wegen versuchten Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten.

Die Aussprache zwischen den Familien im Mai 2020 im Darmstädter Stadtteil Alt-Kranichstein eskalierte und endete mit einem Polizeieinsatz und mehreren Festnahmen. Bei den Schüssen sollen Mitglieder der anderen Familie angeschossen, geschlagen sowie getreten worden sein. Alle Angeklagten sind Deutsche.

Eigentlich habe er mit seinen Söhnen nur in einem Streit zwischen seiner Tochter und deren Ehemann vermitteln wollen, erklärte der Anwalt des Vaters. Die Tochter schwieg am ersten Verhandlungstag. Der 27 Jahre alte Sohn berichtete auch von einem Vermittlungsversuch, aber dann sei seiner Schwester ins Gesicht geschlagen worden und eine „wilde Schlägerei“ entbrannt. Vater und Sohn bedauerten die Eskalation, das sei nicht beabsichtigt gewesen.

Der 24 Jahre alte Sohn bestätigte, dass sein Vater eine Pistole hatte. Der junge Mann betonte, dass er niemanden geschlagen oder getreten habe. „Bitte habt Verständnis, dass ich in Zukunft mein eigenes Leben haben möchte“, sagte er in Richtung seiner Familie. Er bat das Gericht, wieder in sein bislang straffreies Leben zurückkehren zu können. Der Prozess wird am 6. April fortgesetzt.

© dpa-infocom, dpa:210330-99-29803/2

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