Darmstadt:Demente Mutter in Badewanne getötet: Mann gesteht

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Darmstadt (dpa/lhe) - Nach dem gewaltsamen Tod seiner dementen Mutter hat der psychisch kranke Sohn am Montag zum Prozessauftakt in Darmstadt gestanden, die 76-Jährige in einer Badewanne getötet zu haben. Der Anklage zufolge setzte der 54-Jährige im September 2018 seine Mutter in der Wohnung in Darmstadt in die Wanne und warf einen Föhn hinein. Die Schutzschaltung der Sicherung soll er zuvor überbrückt haben. Die 76-Jährige soll jedoch erst nachdem er ein stromführendes Kupferrohr auf die Haut gepresst hat gestorben sein. Der Deutsche ist wegen Totschlags angeklagt.

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Darmstadt (dpa/lhe) - Nach dem gewaltsamen Tod seiner dementen Mutter hat der psychisch kranke Sohn am Montag zum Prozessauftakt in Darmstadt gestanden, die 76-Jährige in einer Badewanne getötet zu haben. Der Anklage zufolge setzte der 54-Jährige im September 2018 seine Mutter in der Wohnung in Darmstadt in die Wanne und warf einen Föhn hinein. Die Schutzschaltung der Sicherung soll er zuvor überbrückt haben. Die 76-Jährige soll jedoch erst nachdem er ein stromführendes Kupferrohr auf die Haut gepresst hat gestorben sein. Der Deutsche ist wegen Totschlags angeklagt.

Er hatte zuvor dem psychiatrischen Gutachter erklärt, dass er sich nach der Tat selbst mit Strom in der Wanne töten wollte, es aber nicht geschafft habe. „Er habe eine Stunde in der Wanne gesessen, mit dem Kupferkabel in der Hand“, berichtete der Gutachter vor dem Landgericht von dem Gespräch mit dem Angeklagten.

Der 54-Jährige berichtete schließlich dem Vermieter von der Tat. Dieser alarmierte die Polizei. Laut Gutachter hatte der Mann Angst, dass ihm die Mutter weggenommen wird und er in ein Heim kommt. Der Angeklagte hatte stets bei der Mutter gewohnt und die Wohnung ab Mitte 20 so gut wie nie und erst in letzter Zeit vereinzelt verlassen. Mitarbeiter und Gutachter der Sozialbehörden hatten mehrfach Mutter und Sohn aufgesucht.

Der Vermieter schilderte im Gericht, dass er 2002 mit dem Angeklagten zu den Ämtern gegangen war, um Sozialhilfe für ihn zu beantragen. „Da war er nicht mehr existent, er hatte nur einen Kinderausweis“, so der Vermieter. „Eigentlich stünde der Sohn der Mieterin zur Betreuung an“, habe ihm damals die Amtsärztin gesagt. Nach einem Treppensturz der Mutter im März und einem Wasserschaden im August 2018, stellte der Vermieter fest, dass seine Mieterin dement und der Sohn überfordert war. Die Wohnung sei verwahrlost gewesen, schilderte der 60-Jährige.

Der Angeklagte war anfangs in Untersuchungshaft in der JVA Weiterstadt. Seit einem Vierteljahr ist er in einer geschlossenen, forensisch-psychiatrischen Klinik.

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