Prozesse:Chronologie: Von Zschäpes Festnahme bis zum NSU-Prozess

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Feuerwehrleute und Polizisten stehen am 4.11.2011 in Eisenach vor dem ausgebrannten Wohnwagen von Böhnhardt und Mundlos. (Foto: Carolin Lemuth/Archiv)

München (dpa) - Die rechtsextreme Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) soll von 2000 bis 2007 zehn Menschen ermordet haben. Neben acht Türken und einem Griechen wurde in Heilbronn eine 22 Jahre alte Polizistin getötet. Ein Rückblick:

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München (dpa) - Die rechtsextreme Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) soll von 2000 bis 2007 zehn Menschen ermordet haben. Neben acht Türken und einem Griechen wurde in Heilbronn eine 22 Jahre alte Polizistin getötet. Ein Rückblick:

4. November 2011: Nach einem missglückten Banküberfall werden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tot in einem ausgebrannten Wohnwagen in Thüringen gefunden. Bei ihnen sind die Waffen zweier Polizisten, die 2007 in Heilbronn getötet beziehungsweise schwer verletzt wurden.

8. November: Beate Zschäpe stellt sich der Polizei in Jena.

11. November: Zum Polizistenmord von Heilbronn übernimmt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen. Es gibt offenbar Verbindungen zu den anderen Morden.

13. November: Der Bundesgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Zschäpe.

14. November: Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fordert Aufklärung vom Verfassungsschutz. In mehreren Bundesländern kommen Pannen bei der Fahndung nach der Terrorgruppe ans Licht.

27. Januar 2012: Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages nimmt in Berlin seine Arbeit auf.

28. Juni: Es wird bekannt, dass beim Verfassungsschutz Akten vernichtet wurden, nachdem die Terrorgruppe aufgeflogen war.

2. Juli: Nach den schweren Ermittlungspannen räumt der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, seinen Posten.

8. November: Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Zschäpe.

6. Mai 2013: In München beginnt der Prozess gegen die Terrorgruppe NSU. Hauptangeklagte ist Beate Zschäpe.

22. August: Der Untersuchungsausschuss des Bundestages legt seinen Abschlussbericht vor. Er wirft den Sicherheitsbehörden schwere Versäumnisse bei den Ermittlungen gegen die Terrorzelle vor.

16. Juli 2014: Beate Zschäpe gibt an, sie habe kein Vertrauen mehr in ihre Pflichtverteidiger. Doch wenige Tage später schmettert das Gericht ihren Antrag auf neue Anwälte ab.

20. Juli 2015: Zschäpes Verteidiger beantragen, von ihren Pflichtmandaten entbunden zu werden.

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