Prozesse - Berlin:Prostituierte ausgebeutet: Prozessbeginn mit Teilgeständnis

Berlin (dpa/bb) - In einem Prozess um Ausbeutung von 22 Prostituierten hat eine von drei Angeklagten teilweise gestanden. Sie habe in Berlin-Treptow zwar ein Bordell geleitet, ein 50-jähriger Mitangeklagter sei aber "eindeutig der Chef im Hintergrund" gewesen und habe die Fäden in der Hand gehalten, erklärte die 25-Jährige vor dem Landgericht. Sie betrachte ihre Unterstützung für den Mann, der damals ihr Lebensgefährte gewesen sei, als einen Fehler. Die Mitangeklagten schwiegen zu Prozessbeginn am Donnerstag.

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Berlin (dpa/bb) - In einem Prozess um Ausbeutung von 22 Prostituierten hat eine von drei Angeklagten teilweise gestanden. Sie habe in Berlin-Treptow zwar ein Bordell geleitet, ein 50-jähriger Mitangeklagter sei aber "eindeutig der Chef im Hintergrund" gewesen und habe die Fäden in der Hand gehalten, erklärte die 25-Jährige vor dem Landgericht. Sie betrachte ihre Unterstützung für den Mann, der damals ihr Lebensgefährte gewesen sei, als einen Fehler. Die Mitangeklagten schwiegen zu Prozessbeginn am Donnerstag.

Der 50-Jährige soll laut Anklage in der Hauptstadt einen Bordell- und Escortservice unterhalten haben. Zwei mitangeklagte Frauen im Alter von 25 und 42 Jahren hätten ab 2009 organisatorische Rollen in dem Betrieb übernommen. Frauen aus Bulgarien seien unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt, als Prostituierte rekrutiert und finanziell ausgebeutet worden. Die jüngste sei 19 Jahre alt gewesen. Zudem hätten die Angeklagten an Freier Kokain verkauft.

Die 25-Jährige erklärte, sie habe nicht gewusst, woher und warum die Frauen kamen. "Mit der Rekrutierung hatte ich nichts zu tun." Auch mit der Festlegung von Preisen sei sie nicht befasst gewesen und habe nicht mit Drogen gehandelt. Als Chefin eines Bordells habe sie ihren damaligen Partner unterstützt, weil er ihr ein bürgerliches Leben in ihrer bulgarischen Heimat "spätestens ab 2017" versprochen habe. Der Prozess wird am 1. Juni fortgesetzt.

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