Leute:Wenn die Söhne Rosa tragen

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Megan Fox wird von einem konservativen US-Politiker Kindesmissbrauch vorgeworfen. (Foto: Jordan Strauss/dpa)

Megan Fox verteidigt ihre genderneutrale Erziehung, Tim Raue hat seine Berufswahl einem Ankreuz-Test des Arbeitsamtes zu verdanken und Andreas Winkelmann sucht die Gefahr.

Megan Fox, 37, Schauspielerin, verteidigt ihre liberale Erziehung in Sachen rosafarbener Kleidung. Nachdem der republikanische US-Politiker Robby Starbuck kürzlich auf Twitter behauptet hatte, sie zwinge ihre drei Söhne, Mädchenkleidung zu tragen, und ihr Kindesmissbrauch vorgeworfen hatte, schrieb Fox an Starbuck gerichtet auf Instagram: "Die Geschlechtsidentität meines Kindes auszunutzen, um in Ihrem politischen Wahlkampf Aufmerksamkeit zu erregen, hat Sie auf die falsche Seite des Universums gebracht." Starbuck hatte ein Foto von Fox' Söhnen geteilt, es zeigt die zehn, neun und sechs Jahre alten Jungen mit langen Haaren, einer trägt ein rosafarbenes Oberteil. Die Schauspielerin hatte in der Vergangenheit erklärt, ihre Söhne genderneutral zu erziehen.

(Foto: Christoph Soeder/dpa)

Peter Kurth, 66, Schauspieler, erinnert sich an Bespitzelung. "Für die Staatssicherheit war es schwieriger, im System Theater Fuß zu fassen, aber es gab natürlich Bespitzelung", sagte er dem Magazin Zeit Verbrechen. "Außerdem wurde jedes Stück durch die Staatssicherheit abgenommen." Um die Zensur teilweise zu umgehen, hätten die Theater Wege entwickelt, etwa den sogenannten weißen Elefanten. "Wenn es eine Stelle im Stück gab, die uns besonders wichtig war, die wir unbedingt dem Publikum zeigen wollten, dann haben wir an einer anderen Stelle so offensichtlich gegen die Regeln verstoßen, dass es für die Staatssicherheit nicht zu übersehen war - in der Hoffnung, dass diese Stelle gestrichen würde und die andere, uns wichtige, übersehen. Das war der weiße Elefant, eine Art Falle für die Zensur."

(Foto: Christoph Soeder/dpa)

Tim Raue, 49, Koch, hat seine Berufswahl einem Ankreuz-Test des Arbeitsamtes zu verdanken. "Ich wollte immer was Gestalterisches machen", sagte Raue der Augsburger Allgemeinen. Bei einem Multiple-Choice-Test des Berufsinformationszentrums seien dann nur drei Optionen übrig geblieben: Landschaftsgärtner sei sofort rausgewesen, weil er Regen hasse. Lackierer habe er auch nicht werden wollen, weil er da Tausende Quadratmeter weiß streichen müsse; und dann sei da eben noch Koch gewesen. "Ich war ja immer hungrig, weil es zu Hause nie etwas zu essen gab. Das hat dann irgendwie gepasst." Auf die Frage, ob er auch zu Hause koche, sagte Raue, er mache seiner Frau Frühstück. "Und ich koche für den Hund. Aber für mich selbst koche ich überhaupt nicht."

(Foto: Don Arnold/Getty Images)

Mike White, 52, Filmproduzent, will eine seiner Schauspielerinnen technisch verjüngen. Der Autor der Fernsehserie "The White Lotus" kann sich laut einem Medienbericht ein Prequel der HBO-Serie mit Hauptfigur Tanya, gespielt von Jennifer Coolidge, 61, vorstellen. "Ich bin überzeugt, dass das möglich ist, wir haben gerade darüber geredet", wurde White vom Branchenblatt Deadline zitiert. Da ein Prequel zeitlich vor der eigentlichen Serie spielt und White an seiner Hauptdarstellerin festhalten will, schlug er vor, Coolidge mit Tricktechnik 20 Jahre jünger aussehen zu lassen. "Das wäre auch lustig", sagte White. Coolidge hatte in den ersten beiden Staffeln der Miniserie die schwer labile Tanya McQuoid gespielt und dafür einen Golden Globe und einen Emmy gewonnen.

(Foto: Markus Scholz/dpa)

Andreas Winkelmann, 54, Autor, sucht auf Reisen die Gefahr. "Schon jetzt freue ich mich auf meine Trekking-Tour in Nepal im nächsten Frühjahr", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Winkelmann, der bei Bremen lebt, hat schon häufig Extrem-Touren unternommen, etwa zu Fuß über die Alpen oder mit Pfeil und Bogen auf der Jagd in Kanada. "Beim Schreiben erlebe ich Abenteuer im Kopf", sagte der Schriftsteller. "Wenn ich überall auf der Welt draußen unterwegs bin, erlebe ich sie real." Winkelmann betonte: "Ich setze mich bewusst Ängsten und Gefahren aus, gehe an meine Grenzen und überwinde sie. Zum einen liebe ich es, zuvor unmöglich Geglaubtes durch Willenskraft möglich zu machen, andererseits erden mich diese Abenteuer und ich kann dabei wunderbar meine kreativen Batterien auffüllen."

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