Philippinen:1000 vermisste Opfer des Tropensturms

Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Tropensturm "Washi" auf den Philippinen könnte drastisch steigen: Nach Angaben der Behörden gelten noch Hunderte Menschen als vermisst. Immer wieder werden an den Stränden der südlichen Insel Mindanao Leichen angeschwemmt.

Die Zahl der Opfer nach den verheerenden Sturzfluten im Süden der Philippinen ist offenbar weitaus höher als bislang befürchtet: Mehr als 1000 Menschen würden noch vermisst, teilte das Büro für Zivilschutz mit. Mindestens 1079 Menschen sind nach bisherigen Zählungen bei der Naturkatastrophe am vergangenen Samstag ums Leben gekommen.

Die Sturzfluten vom vergangenen Samstag haben ganze Landstriche der philippinischen Südinsel Mindanao dem Erdboden gleichgemacht. Die Aufräumarbeiten werden wohl noch Monate dauern. (Foto: dpa)

Zur Begründung für den sprunghaften Anstieg der Vermisstenzahlen sagte ein Vertreter des Katastrophenschutzes, Familien aus ländlichen Gebieten hätten erst jetzt zahlreiche Angehörige als vermisst gemeldet, die in den schlimm getroffen Städten im Süden gearbeitet hätten und nun verschwunden seien.

Kaum noch Hoffnung

Unklar ist nach wie vor, wie viele der Vermissten unter den noch nicht identifizierten Todesopfern sind. Helfer bergen weiter Leichen, die ins Meer hinausgespült wurden und jetzt nach und nach an den Strände angeschwemmt werden. Der Chef des Zivilschutzes dämpfte die Hoffnungen, zu diesem Zeitpunkt noch Menschen retten zu können: "Ich glaube nicht, dass wir noch Überlebende finden", sagte er.

Der Tropensturm Washi war vor einer Woche über die philippinische Südinsel Mindanao hinweggefegt und hatte dort Sturzfluten und Erdrutsche ausgelöst. Am stärksten betroffen waren die Hafenstädte Cagayan de Oro und Iligan. Die meisten Menschen traf die Naturkatastrophe im Schlaf: Viele konnten sich deshalb nicht retten.

Von den Zerstörungen sind insgesamt etwa 471.000 Menschen betroffen. Mittlerweile wächst die Sorge vor einem Ausbruch von Epidemien in den Notunterkünften. Dort fehlt es an sauberem Wasser und Toiletten.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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