Am Mittwochmorgen fand im Wiener Landesgericht für Strafsachen ein Prozess statt, der wohl recht wenig öffentliche Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn der Angeklagte nicht wenige Tage zuvor in anderer Sache Schlagzeilen gemacht hätte. Ein 17-Jähriger musste sich vor einem Schöffengericht dafür verantworten, dass er seine Mutter vor drei Monaten zusammengeschlagen und ihr, laut einer schluchzenden Zeugin, mehrmals gegen den Kopf getreten hatte. Die Anklage sprach von einem "Gewaltexzess". Der schmale, groß gewachsene Teenager, der - in Jogginghose, Hoody und Badelatschen - vor Gericht auf seinem Stuhl herumlümmelte und mehrmals laut gähnte, hatte laut Staatsanwältin bei einer ersten Vernehmung gesagt, er sei "von seiner Mutter tyrannisiert worden und stolz darauf, es so lange ausgehalten zu haben".
Österreich:Ein "Ventil für seine Aggressionen"
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Der 17-Jährige, der Anfang der Woche überraschend die Morde und den Angriff auf Obdachlose in Wien gestanden hat, steht nun vor Gericht, weil er seine Mutter verprügelt haben soll. Die Befragung des jungen Mannes offenbart Verstörendes.
Von Cathrin Kahlweit
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