Österreich:Ein "Ventil für seine Aggressionen"

Lesezeit: 2 min

Polizisten im Sommer 2023 am Tatort, an dem ein erstochener obdachloser Mann auf einer Parkbank an der Donau in Wien-Brigittenau gefunden wurde. Ein 17-Jähriger hat nun die Tötung von zwei Obdachlosen diesen Sommer in Wien gestanden. (Foto: Georg Hochmuth/dpa)

Der 17-Jährige, der Anfang der Woche überraschend die Morde und den Angriff auf Obdachlose in Wien gestanden hat, steht nun vor Gericht, weil er seine Mutter verprügelt haben soll. Die Befragung des jungen Mannes offenbart Verstörendes.

Von Cathrin Kahlweit

Am Mittwochmorgen fand im Wiener Landesgericht für Strafsachen ein Prozess statt, der wohl recht wenig öffentliche Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn der Angeklagte nicht wenige Tage zuvor in anderer Sache Schlagzeilen gemacht hätte. Ein 17-Jähriger musste sich vor einem Schöffengericht dafür verantworten, dass er seine Mutter vor drei Monaten zusammengeschlagen und ihr, laut einer schluchzenden Zeugin, mehrmals gegen den Kopf getreten hatte. Die Anklage sprach von einem "Gewaltexzess". Der schmale, groß gewachsene Teenager, der - in Jogginghose, Hoody und Badelatschen - vor Gericht auf seinem Stuhl herumlümmelte und mehrmals laut gähnte, hatte laut Staatsanwältin bei einer ersten Vernehmung gesagt, er sei "von seiner Mutter tyrannisiert worden und stolz darauf, es so lange ausgehalten zu haben".

Zur SZ-Startseite

SZ PlusÖsterreich
:Wien sucht einen Serienmörder

Diesen Sommer wurden zwei Obdachlose getötet, eine Frau ist schwer verletzt. Alle drei Angriffe wurden auf Schlafende im Freien verübt. Nun geht die Angst um auf den Straßen der österreichischen Hauptstadt.

Von Cathrin Kahlweit

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: