Wiesbaden:Mehr Jugendliche werden in Hessen als vermisst gemeldet

Immer mehr Jugendliche werden in Hessen als vermisst gemeldet. Insgesamt registrierte das Landeskriminalamt (LKA) im Jahr 2019 bis Dezember 6800 vermisste...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Immer mehr Jugendliche werden in Hessen als vermisst gemeldet. Insgesamt registrierte das Landeskriminalamt (LKA) im Jahr 2019 bis Dezember 6800 vermisste Menschen und damit etwa 200 mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der vermissten Jugendlichen stieg im Jahresvergleich sogar um rund 800 Fälle, wie das LKA auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mitteilte.

In rund der Hälfte der Vermisstenfälle kehren die Betroffenen nach Angaben der Ermittler innerhalb einer Woche wieder nach Hause zurück. Bei weiteren 47 Prozent der Fälle passiere das innerhalb von zwei Monaten. Dabei würden die Personen entweder aufgegriffen oder ihr Aufenthaltsort konnte ermittelt werden. Bei den übrigen drei Prozent der Vermissten könne nicht ausgeschlossen werden, dass ihr Verschwinden im Zusammenhang mit einer Straftat steht, erklärte das Landeskriminalamt.

Die Zahl der derzeit konkret Vermissten lag im Dezember nach LKA-Angaben bei 160 Personen. Im Jahr zuvor seien bei der Vermisstenstelle Hessen noch 53 Fälle registriert worden.

Personen gelten als vermisst, wenn sie ihren gewohnten Lebenskreis verlassen haben, ihr Aufenthalt unbekannt ist und für sie eine Gefahr für Leib oder Leben angenommen werden kann. Das bedeutet, sie können Opfer einer Straftat gewesen sein oder es liegt ein Unglücksfall, Hilflosigkeit oder eine Selbsttötungsabsicht vor. Sind Minderjährige plötzlich verschwunden, gehen die Ermittler zunächst grundsätzlich von einer Gefahr für Leib oder Leben aus.

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