Hamburg:Toter auf Straße: CDU für Hotelunterbringung von Obdachlosen

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Ein Blaulicht an einer Polizeistreife. (Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild)

Nach dem Tod eines mutmaßlich obdachlosen Mannes auf der Hamburger Reeperbahn hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion eine Hotelunterbringung für kältegefährdete...

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Hamburg (dpa/lno) - Nach dem Tod eines mutmaßlich obdachlosen Mannes auf der Hamburger Reeperbahn hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion eine Hotelunterbringung für kältegefährdete Menschen gefordert. Viele Obdachlose fürchteten die Enge in den städtischen Notunterkünften und hätten Sorge vor Gewalt, Diebstahl sowie einer Corona-Ansteckung. „In einer so wohlhabenden Stadt wie Hamburg dürfen trotz kalter Tage und Nächte keine Menschen auf den Straßen erfrieren“, erklärte der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Grutzeck. Er forderte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) auf, eine sichere Hotelunterbringung für besonders gefährdete Obdachlose zu organisieren. Erst am Donnerstag hatte die Linksfraktion die gleiche Forderung erhoben.

Dank einer Großspende können in Hamburg bereits rund 60 obdachlose Menschen bis April sicher in Hotels untergebracht werden. Partner des Projekts sind die Hilfseinrichtung Alimaus, das Straßenmagazin Hinz&Kunzt, die Diakonie Hamburg und die Caritas. Das Hamburger Unternehmen Reemtsma stellte dafür im Dezember wie bereits im Frühjahr vergangenen Jahres 300 000 Euro zur Verfügung.

Zudem bringt ein Bündnis gemeinnütziger Organisationen nach eigenen Angaben 20 Obdachlose bis März in einem Hotel unter, um sie vor dem Coronavirus und der Winterkälte zu schützen. An der Aktion „Hotels for Homeless“ sind die Initiativen Strassenblues CaFée mit Herz, GoBanyo, Hamburger Gabenzaun, Hanseatic Help, JesusCenter und Pfand beteiligt.

Der am Freitag auf der Reeperbahn gefundene Tote sei vermutlich ein Obdachloser gewesen, sagte ein Sprecher des Polizei-Lagedienstes am Samstag. Er sei von einem Passanten auf dem Gehweg entdeckt worden. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben. Der Mann sei etwa 65 Jahre alt. Sein Leichnam kam zur Untersuchung der Todesursache in die Gerichtsmedizin. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ berichtet. Ob es sich, wie die Zeitung schreibt, um den fünften toten Obdachlosen dieses Winters in der Hansestadt handelt, konnte der Sprecher nicht sagen.

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