Frankfurt am Main:Evakuierung für Bomben-Entschärfung läuft

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Eine entschärfte Weltkriegsbombe liegt in einer Baustelle. (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa/Symbolbild)

Die für diesen Sonntag geplante Entschärfung einer 500 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat in Frankfurt begonnen. Der Gefahrenbereich im...

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die für diesen Sonntag geplante Entschärfung einer 500 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat in Frankfurt begonnen. Der Gefahrenbereich im Gallusviertel sei komplett geräumt, schrieb die Frankfurter Feuerwehr am Nachmittag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Die Entschärfung kann laut Einsatzkräften bis zu sechs Stunden dauern. „Wenn es gut läuft, klappt es in einer Stunde, es kann aber auch deutlich länger dauern“, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) beim Besuch des Betreuungszentrums für Evakuierte in einer Frankfurter Messehalle. Vor allem die Splitterwirkung der britischen Fliegerbombe mit mechanischem Zünder werde als sehr gefährlich eingestuft.

Die Bombe war am Donnerstag bei Bauarbeiten im Frankfurter Stadtteil Gallus gefunden worden. Ehe der Kampfmittelräumdienst den Sprengkörper entschärfen konnte, mussten knapp 13 000 Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Für alle, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten, wurde in einer Messehalle eine Betreuungsstelle eingerichtet - wegen der Corona-Pandemie mit Maskenpflicht und Abstand. Bis zum Mittag waren etwa 300 Menschen dorthin gekommen.

„Wir haben im Eingangsbereich zwei Ärzte, bei der Ankunft wird Fieber gemessen und auf Erkältungssymptome geachtet“, sagte Armin Bender, ehrenamtlicher Katastrophenschutzbeauftragter beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). „Wenn jemand hustet oder erhöhte Temperatur hat, gibt es einen Corona-Schnelltest.“ Corona-Infizierte wurden in Hotels oder Krankenhäusern untergebracht, sagte Bender. In der Messehalle gebe es zudem einen abgetrennten Bereich für Menschen, die sich wegen einer Rückkehr aus dem Ausland oder als Kontaktpersonen eines Infizierten in Quarantäne befinden. „Das ist kein schöner Adventssonntag für die Menschen hier“, sagte Bender. „Aber alle sind unglaublich diszipliniert.“

Im Gefahrenbereich liegen Altenheime, eine Fernwärmeleitung, Internetknotenpunkte und Umspannanlagen sowie zentrale Einrichtungen der Deutschen Bahn. Im Fern- und Regionalverkehr der Bahn wurden Beeinträchtigungen und Verspätungen insbesondere zwischen 11 und 18 Uhr erwartet. Einzelne Züge sollten umgeleitet werden und ersatzweise in Frankfurt Süd halten.

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